20-11-2024, 19:42
(20-11-2024, 18:20)subdil schrieb: Kennst du die Schaubilder und Diagramme, die die Zunahme der globalen Durchschnittstemperatur zeigen?
warum versuchst du jetzt, so plump abzulenken?
es ging um deine behauptung "dass wir global noch 20 bis 30 Ernten haben, danach ist diese Bodenschicht so zerstört, dass keine Nahrung mehr angebaut werden kann" - nicht um die klimaerwärmung, die doch eh keiner in frage stellt, solange sie ihm nicht komplett ins hirn gesch...ienen haben
Zitat:(20-11-2024, 00:51)petronius schrieb: "20 bis 30 Ernten" sind maximal 20-30 jahre. ganz abgesehen davon, daß die (zunehmend angewendete) bio-landwirtschaft boden aufbauen kann
Boden aufbauen bringt nichts, wenn die Organismen und Mikroorganismen im Boden aufgrund der Erderwärmung nicht mehr in genügender Anzahl vorhanden sind
das ist ja aber nicht der fall
Zitat:Ein Beispiel: Regenwürmer. Diese durchpflügen den Boden, damit Pflanzen und Nahrungsmittel gedeihen können. Jedoch werden Regenwürmer immer seltener und die noch vorhandenen werden immer kleiner und dünner
ja, weil der boden durch die industrielle landwirtschaft immer schlechter wird. nicht (vorrangig) wegen der klimaerwärmung
du bringst da sehr viel durcheinander - ich nehme an, deswegen, weil du von der materie halt keine ahnung hast und statt dich aus seriösen quellen zu informieren, lieber irgendwelche utube-filmchen nachbetest
Zitat:Zitat:den menschen in seinem egoismus interessieren aber nicht langfristige win-win-situationen für alle, sondern der persönliche vorteil. sonst hätten wir ja nicht diese kognitive dissonanz hinsichtlich der klimakatastrophe
Das kann man nicht vergleichen. Die Klimakatastrophe, was eigentlich der passendere Titel dafür ist als "Wandel", kann man - aber auch nur in der nördlichen Hemisphäre - (noch) ausblenden, indem man sich einfach nicht damit beschäftigt
genau das sag ich doch!
Zitat:Ganz anders jedoch in einem Szenario des gesellschaftlichen Zerfalls. Dort wird jeder die negativen Folgen des eigenen Egoismus auf Dauer direkt erleben
das tut er doch jetzt schon - und niemand wird deshalb zum altruisten
Zitat:Du hattest mir ein naives Menschenbild unterstellt, aber das habe ich gar nicht
doch - du meinst, wenn zuwenig für alle da ist, würden die menschen auf magische weise alle total friedlich und genügsam werden und sich gegenseitig helfen, statt einander auszurauben und massakrieren
mit "naiv" ist das noch sehr freundlich umschrieben
Zitat:Der Mensch strebt natürlich immer nach seinem persönlichem Vorteil - aber der persönliche Vorteil lässt dich durch konstruktive Zusammenarbeit besser sichern als durch egoistische Alleingänge
das war schon immer so und hat noch nie allein von sich aus funktioniert
Zitat:Was glaubst du denn, warum die Zivilisation überhaupt funktioniert und jemals funktioniert hat?
weil wir ein entsprechendes system von checks and balances etabliert haben. sodaß die menschen wenigstens ansatzweise "zum allgemeinwohl gezwungen werden". das sytem ist komplex, anfällig und muß dauerndem monitoring und reparatur unterworfen werden, um wenigstens halbwegs zu funktionieren. nicht, weil wir alle so einsichtig (geworden) wären
und so ein system wird in deinem neo-mittelalter einfach nicht zu halten sein - erst wird das fressen kommen, dann lange gar nichts, und irgendwo ganz hinten, worauf keiner mehr achtet, die moral
Zitat:Das persönliche Vorteilsstreben jedes Einzelnen wird durch die Erkenntnis gezügelt, dass der Vorteil des anderen auch der eigene Vorteil ist
schön wärs...
"doch die verhältnisse, sie sind nicht so" (lies nach in brechts "dreigroschenoper")
Zitat:Natürlich müsste man irgendeine Art von Macht aufbauen, ansonsten herrscht die Anarchie. Und Macht wird ja auch heutzutage schon missbraucht. Du kannst den Menschen nicht besser machen, als er ist
meine rede! was du nur leider außer acht läßt, ist, daß auch der aufbau dieser "macht" (ich sage "system der checks and balances") ressourcen kostet, die nach einem zivilisatorischen zusammenbruch nicht mehr zur verfügung stehen
Zitat:(20-11-2024, 01:00)petronius schrieb: interessante sichtweise. ich wüßte jetzt nicht, wo ich "die positiven Aspekte einer globalisierten Zivilisation überbetont" hätteDamit bezog ich mich auf deinen und Ulans reflexartigen Verweis auf die medizinische Versorgung, Hygiene, Wohnkomfort usw. die wir in der Zivilisation haben
und was wäre jetzt an einer faktendarstellung "überbetont"?
Zitat:was garantiert immer als erstes kommt, wenn irgendjemand ein "zurück zur Natur" auch nur andeutet, nicht mal befürwortend, sondern auch nur beschreibend
ja klar! weil der wegfall dieser errungenschaften eben die konsequenz eines naiven "zurück zur Natur" ist. natur ist nur auf den ersten blick vielleicht idyllisch, bei genauerem hinsehen (und menschlicher bewertung, welche natürlich einen kategorienfehler darstellt) aber erbarmungslos und äußerst grausam. wir menschen sind - zum glück für uns - schon lange keine naturwesen mehr, sondern kulturwesen. mit allen damit zusammenhängenden vorteilen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)