(03-11-2024, 00:28)Ekkard schrieb: Im Speziellen:
(02-11-2024, 21:47)subdil schrieb: Für mich gibt es etwas zwischen Glauben und Wissen, nämlich: für möglich halten. Ich glaube, dass es mehr gibt, als die Wissenschaft messen und der menschliche Verstand begreifen kann, und ich halte es zudem für möglich, dass es eine geistige Welt und geistige Wesenheiten gibt. Das erste ist ein Glaube, eine Überzeugung, das zweite ist eine Ahnung, eine Spekulation.Wie soll man nachprüfen, was grundsätzlich nicht messbar ist bzw. sich dem menschlichen Verstand entzieht? Was nützt eine solche Idee - außer dass sie vielleicht Wunschvorstellungen begünstigt. Auch "geistige Wesenheiten" gehören hierhin.
Hier könnte man die historische Erfahrung mit der Behauptung "geistiger Wesenheiten" als Gegenargument anbringen. (Satan, Teufel, Verführer oder "deus vult")
Es gibt aber auch ...
(02-11-2024, 21:47)subdil schrieb: Weltanschauungen, die eher ergänzend zur Wissenschaft sind als mit ihr auf Konfrontationskurs zu gehen. Beispiel: Die Reinkarnationslehre. Man kann es für möglich halten und meinetwegen auch glauben, dass wir als Seelen aus der geistigen Welt kommen und uns mehrmals auf der Erde inkarnieren, ohne dabei auch nur mit einem einzigen Naturgesetz zu kollidieren. Die Seele ist, sobald sie an einen Körper gebunden ist, den Gesetzen der Physik und allen sonstigen wissenschaftlichen Wahrheiten unterworfen. Es kann aber trotzdem sein, dass sie in ihrer reinen, zeitlosen Form eben etwas ist, was über das Physische hinausgeht. Ich sehe hier gar keinen Konflikt zwischen Glauben und Wissenschaft.Ich gebe zu, das kann man so glauben, weil es vielleicht die eigenen Wünsche trifft. Dass dies mit keinem Naturgesetz kollidiere, ist nicht richtig. Es gibt eine Reihe von Erfahrungen, dass es anders ist.
(02-11-2024, 21:47)subdil schrieb: Was mit uns interagiert ist auch eine Frage der Genauigkeit unserer Wahrnehmung und Messgeräte. Bis vor ein paar Hundert Jahren haben Elementarteilchen und kosmische Hintergrundstrahlung auch noch nicht mit uns interagieren können, weil wir sie nicht wahrnehmen (messen) konnten. Ich betone es immer wieder: Wer weiß, was heute noch nicht, aber in 500 bis 1.000 Jahren mit uns interagieren wird, weil wir es dann wahrnehmen oder messen können, weil unsere Technologie oder vielleicht auch unsere geistige Entwicklung dann so weit sein wird, dass diese uns heute noch unbekannten Elemente mit uns in Kontakt treten können.Hier sehen wir das Paradebeispiel eines Strohmann-Arguments: Niemand bestreitet, dass unsere (Mess-) Fähigkeiten und Möglichkeiten zunehmen und verfeinert werden können. Die Behauptung, um die es hier geht ist: Es gibt geistige Wesenheiten ...
Und das ist gar keine Frage von Messungen, sondern von Glauben, meinetwegen von "für möglich halten". Ich hatte schon einmal darauf hingewiesen, dass hier eine falsche Reihenfolge des Forschens vorliegt. Forschen geht von Erfahrungen(!) aus und versucht durch Theoriebildung diese (messtechnisch untermauerten) Erfahrungen in Zusammenhänge zu stellen.
Hier jedoch steht eine Idee im Vordergrund, deren Notwendigkeit nicht besteht - außer eben persönliche Präferenz.
@ Ekkard,
zunächst darfst Du ruhig mal verinnerlichen, dass auch DU eine "geistige Wesenheit" bist, wenngleich auch mit einem vergänglichen materiellen Körper ausgestattet!
Keinem Forscher würde es z.B. gelingen, deine Gedanken untersuchend zu messen, würdest Du das Schweigen vorziehen! Daran kann wohl jeder unschwer erkennen, wie beschränkt die Messgeräte des Menschen nun mal sind!
Mittels techn. Geräte werden der "schweigenden" Natur mathematische Fragen gestellt und man bekommt auch nur solche zurück!
Das "für möglich halten" war und bleibt aber der eigentliche Ansporn für jeden religionsphilosophischen Ansatz, der sich über Sprache mitteilen will - oder kann.
Eine Frage bleibt aber nach wie vor im Raum stehen: Warum sollte denn der rein materialistische Ansatz zu einer "Weltdeutung" der einzig mögliche, der einzig richtige sein? Schließlich weiß man doch um die Begrenztheit menschlicher Erkenntnis und den damit einhergehenden Erfahrungen? Was oder wieviel können also schon Messungen zum "Untermauern" einer korrekten, wahrhaftigen Welt-Deutung beitragen?

(Übrigens: Der hier ständig falsch eingesetzte Begriff "Strohmann" hilft da leider auch nicht weiter.)

Gruß von Reklov