26-10-2024, 22:32
(26-10-2024, 15:52)subdil schrieb: Nun, ich sehe das so: Wenn der Materialismus recht haben sollte, dann sind in der Tat alle Gedanken bezüglich eines Jenseits unnötig. Dann ist es aber auch egal, dass ich mir diese unnötigen Gedanken mache, denn wenn sowieso kein höherer Sinn im Leben liegt, dann ist es ja auch egal, wenn ich mein Dasein mit solchen unnötigen Überlegungen verbringe
seh ich auch so
Zitat:Was aber wenn der Idealismus/Spiritualismus recht hat? Dann sind alle diese Gedanken und Überlegungen sehr gut investiert, weil sie der Vorbereitung darauf dienen, was nach diesem Leben kommen wird
kommt aufs gleiche raus. in beiden fällen bereitest du dich auf etwas vor, was so aller wahrscheinlichkeit nicht kommen wird
oder bildest du dir ernsthaft ein, daß unter den millionen real existierender jenseitsvorstellungen ausgerechnet deine die einzig wahre und richtige ist?
Zitat:Zitat:(25-10-2024, 19:29)petronius schrieb: ein "zutiefst mysteriöses Universum" beängstigt mich nicht, sondern spornt mich an, mir diese mysterien zu erschließen. das dasein wär doch sonst auch langweilig, wüßten wir bereits alles und es gäbe nichts mehr zu lernen und entdecken
Das sehe ich ganz anders. Wenn wird definitiv wüssten, was dieses Universum ganz genau ist, dann hätten wir erst überhaupt die Grundlage, unsere Ressourcen sinnvoll einzuteilen
nö. die ressourcen sind jetzt schon begrenzt und sollten gut eingeteilt werden. was soll ein verquastes "was dieses Universum ganz genau ist" daran ändern?
Zitat:Das fängt an bei den von dir so betitelten unnötigen Gedanken, die ich mir mache. Wenn einwandfrei geklärt wäre, dass es kein Jenseits gibt (was aber gar nicht möglich ist), dann müsste ich mir darüber auch keine Gedanken mehr machen
das mußt du sogar jetzt schon nicht
Zitat:Andersrum betrachtet: Wenn einwandfrei geklärt wäre, dass das Jenseits genau so real ist wie das Diesseits, dann wären meine unnötigen Gedanken plötzlich die wichtigsten überhaupt
ich sehe nicht, wieso
Zitat:und du müsstest dein ganzes Denken darauf umstellen, dass es tatsächlich ein Jenseits gibt
und zwar wie?
worüber ich nachdenke, hat mit einem jenseits genau gar nichts zu tun
Zitat:Das ist ein Beispiel für geistige Ressourcen, die man viel besser einteilen könnte, wüsste man die genaue Wahrheit über den Kosmos
was soll denn diese "Wahrheit über den Kosmos" sein? welche "geistigen Ressourcen" soll ich mir da inwiefern "besser einteilen können", mit welchem ziel?
Zitat:Aber es geht ja auch um materielle Ressourcen. Wir wissen ja gar nicht, ob zum Beispiel eine enorm aufwändige und teure bemannte Marsmission überhaupt einen großen wissenschaftlichen Nutzen haben wird, der die investierten Ressourcen wieder ausgleicht. Was aber, wenn eine bemannte Marsmission zu der Entdeckung einer Supertechnologie führen würde, die von einer uralten Hochzivilisation unter der Oberfläche des Planeten zurückgelassen wurde (inklusive verständlicher Anleitung wohlbemerkt) und den Menschen augenblicklich interstellare Reisen ermöglichen würde
dann hätte das immer noch nichts mit einem leben nach dem tode oder einem vom funktionierenden körper unabhängigen bewußtsein zu tun
Zitat:Zitat:noch mal: redest du von den bewußtseinsinhalten (dann stimme ich dir zu), oder vom bewußtsein per se, das irgendwie, als irgendwas erlebt wird? da weiß ich nämlich nicht, was und wie das eigentlich sein soll
ich hab dich das schon mal gefragt, denn in der tat ist das für diese diskussion fundamental - leider aber bist du darauf nicht wirklich eingegangen bzw. vermischst beides nach wie vor
Ich denke, ich vermische das, weil es sich nicht wirklich trennen lässt. Das Wahrnehmende, das Wahrnehmen und das Wahrgenommene verschmelzen einfach zu dem, was wir Bewusstsein nennen.
dann ist deine frage beantwortet. da jeder anderes wahrnimmt (du hast z.b. meine letzte motorradtour selbstverständlich nicht wahrgenommen), "wird Bewusstsein" (nach deiner etwas seltsamen definition) nicht "von allen Menschen gleich erlebt"
frage beantwortet, thread kann geschlossen werden
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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