25-10-2024, 19:29
(25-10-2024, 14:59)subdil schrieb: Mir wird ja zum Beispiel auch immer wieder unterstellt, dass es sich bei meinen Jenseitsvorstellungen um Wunschdenken handelt
schon - aber nicht wegen der inhalte dieser vorstellungen, also daß du dir ein schönes jenseits wünschst. sondern in dem sinn, daß es für diese vorstellungen halt null evidenz gibt - du mußt sie dir also wohl wünschen, sonst hättest du diese vorstellungen ja wohl nicht und wirbst dafür
Zitat:und dass ich mich einfach nicht damit abfinden könne, dass bei eingestellter Gehirnaktivität auch der Geist den Geist aufgibt, um es mal etwas frivol zu formulieren. Doch weit gefehlt. Wie ich vor längerer Zeit schon mal angedeutet habe, schätze ich dass meine Gedanken und Gefühle bezüglich des Jenseits ca. zu 50% von Hoffnung und Zuversicht und zu 50% von Angst und Bedenken geprägt sind. Es ist keineswegs garantiert, dass ein Nachleben positive Eigenschaften haben muss
was hat das aber damit zu tun, daß du dich "einfach nicht damit abfinden kannst, dass bei eingestellter Gehirnaktivität auch der Geist den Geist aufgibt"?
gar nichts, es ist eine völlig andere baustelle. gedankensprünge dieser art machen es leider oft sehr schwer, dir diskursiv zu folgen
Zitat:Wie ich an anderer Stelle schon mal gesagt habe, ist die einzige wirkliche Hoffnung, die wir als bewusste, empfindungsfähige Wesen haben die, dass dieses Universum von einem gerechten Gott regiert wird
ich wüßte nicht, warum ich auf "einen gerechten Gott" hoffen sollte. mir fehlt da nichts
sprichst du mir jetzt also ab, ein "bewusstes, empfindungsfähiges Wesen" zu sein?
Zitat:Das muss nicht unbedingt ein persönlicher Gott sein, man kann sich das auch als ein universell gültiges, moralisch geprägtes Naturgesetz vorstellen. Eine solche Instanz würde grundsätzlich verhindern, dass solche Abartigkeiten wie eine ewige Hölle überhaupt möglich wären.
Allerdings muss an dieser Stelle dann zugegeben werden, dass diese spezifische Denke von mir dann doch Wunschdenken ist. Der Glaube an eine moralische Instanz im Universum ist ein Wunsch, den ich definitiv habe. Und zwar deshalb, weil wir ohne eine solche Instanz als bewusste, empfindungsfähige Lebewesen wirklich aufgeschmissen sein könnten, wenn man davon ausgeht, dass es ein Leben nach dem Tod gibt. Dieses Wunschdenken ist aber eine notwendige Versöhnung mit einem ansonsten schwer berechenbaren und zutiefst mysteriösen Universum.
ich denke, du machst dir einfach zu viele unnötige gedanken und das ufert dann eben derart aus. ich z.b. gehe eben nicht von einem leben nach dem tode aus und bin daher auch nicht auf hoffnungsvolle fantasien von einem gerechten gott angewiesen
ein "zutiefst mysteriöses Universum" beängstigt mich nicht, sondern spornt mich an, mir diese mysterien zu erschließen. das dasein wär doch sonst auch langweilig, wüßten wir bereits alles und es gäbe nichts mehr zu lernen und entdecken
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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