(15-10-2024, 17:35)Ekkard schrieb: Ich halte das Thema für "ausgelutscht" und würde es gerne schließen. Es sei denn, hier wird noch Wesentliches, Neues eingeführt.
Etwas wesentliches Neues habe ich zu dem Thema nicht mehr, aber doch noch eine wichtige Nachfrage. Eines meiner Hauptargumente dafür, dass das Traumbewusstsein realer als das Alltagsbewusstsein sein könnte, war ja, dass im Traumzustand die lineare Zeitwahrnehmung völlig verschwindet - und da die Gesetze der Physik keinen Unterschied zwischen Vergangenheit und Zukunft machen, scheint unsere Zeitwahrnehmung im Alltagsbewusstsein eher eine Illusion zu sein. Du hattest darauf folgendes erwidert:
(06-10-2024, 23:32)Ekkard schrieb:(06-10-2024, 15:03)subdil schrieb: Die Gesetze der Physik machen ja bekanntlich keinen grundsätzlichen Unterschied zwischen Vergangenheit und Zukunft
Nein. Hier unterliegst du der gleichen Täuschung wie bei der Behauptung einer unbedingten Determiniertheit. Bitte beachten: Das sind Relikte aus dem simplifizierten Physikunterricht der Schule (auch der gymnasialen Oberstufe).
Nun lese ich zur Zeit aber Brian Greenes Buch "Bis zum Ende der Zeit" und dort steht auf Seite 39 folgendes:
"Die Gesetze der Physik, die durch die Hände eines Newton (klassische Mechanik), Maxwell (Elektromagnetismus), Einstein (relativistische Physik) und vieler Dutzend Quantenphysiker gingen, wurden zwar ständig verfeinert, ein Merkmal ist aber unverändert geblieben: Die Gesetze halten beharrlich an einer völligen Unempfindlichkeit gegenüber dem fest, was wir Menschen als Zukunft oder Vergangenheit bezeichnen".
Also, ich will ja nun nicht behaupten, dass Brian Greene mit allem, was er sagt, zwingenderweise recht haben muss, aber ich halte ihn schon für eine echte Kapazität im Bereich der Wissenschaft.
Würdest du also zugestehen, dass es bei dieser Frage zumindest unterschiedliche Expertenmeinungen zu geben scheint?

