06-10-2024, 23:32
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06-10-2024, 23:37 von Ekkard.
Bearbeitungsgrund: Orthographie
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(06-10-2024, 15:03)subdil schrieb: Die Gesetze der Physik machen ja bekanntlich keinen grundsätzlichen Unterschied zwischen Vergangenheit und ZukunftNein. Hier unterliegst du der gleichen Täuschung wie bei der Behauptung einer unbedingten Determiniertheit. Bitte beachten: Das sind Relikte aus dem simplifizierten Physikunterricht der Schule (auch der gymnasialen Oberstufe). Unsere Welt entwickelt sich aus Mikrozuständen. Unseres Schulphysikformeln und im Übrigen die so genannte "Klassische Mechanik" behandeln nur die relativ leicht lösbaren Probleme durch "integrale Formeln" z. B. das "Grundgesetz", das die Kraft aus Masse und Beschleunigung ermittelt wird. Damit werden dann Flugbahnen berechnet. Die Realität sieht aber ganz anders aus: An jedem Punkt der "Bahn" toben sich alle Potenziale aus und das Objekt folgt allen diesen Kräften (die bekanntesten sind Schwerkraft und Reibung). Nur für alle praktischen Fälle ist es ökonomischer, die integrale Funktion zu nehmen. Die Abweichungen werden halt unter "Unsicherheiten" subsummiert.
(06-10-2024, 15:03)subdil schrieb: Daraus und aus manchen anderen Überlegungen kann man ableiten, dass die Zeit, so wir sie normalerweise wahrnehmen, eine Illusion ist.Nein, auch das ist nicht richtig. Die Zeit ist ebenfalls eine aus dem Mikrokosmos folgende Größe. Indem Teile der Welt miteinander wechselwirken, wird deren thermodynamischer Informationsgehalt größer, vulgo: der Durcheinander nimmt zu. Messgröße ist die Entropie, die Entwertung der Energie.
Auch unsere Informationsverarbeitung ist Ausdruck dieser Entropie-Erhöhung. Und das genau ist identisch mit dem Ablaufen von Zeit. Du hast das richtig beschrieben aber gleichwohl von einer Illusion gesprochen. Ich denke, du hast die idealisierte (Schul-) Physik (noch) nicht überwunden.
(06-10-2024, 15:03)subdil schrieb: Doch im Traumzustand löst sich das Bewusstsein aus der materiellen Welt hinaus und ist somit nicht mehr den physikalischen Gesetzen der Entropie und der Lokalität unterworfen. Dies setzt natürlich voraus, dass Bewusstsein auch unabhängig vom Gehirn existieren kann.Da bin ich komplett anderer Ansicht. Für nichts von dem, was du "transpersonales Bewusstsein" nennst, gibt es eine existierende (wirkende) Entsprechung, so dass alles reine Spekulation bleibt.
Es gibt ja die These, dass das Gehirn mehr so etwas wie ein "Empfänger" für Bewusstsein ist.
Ich lese hin und wieder Berichte aus der Schlafforschung, wenn sie denn in Spektrum ("Die Woche" oder im jeweiligen Monatsheft) erscheinen. Danach ist Träumen eine Eigenschaft komplexer Nervenansammlungen. Der Traum bringt Ordnung in das, was ins Langzeitgedächtnis übertragen werden soll.
Was wir subjektiv dabei empfinden ist vermutlich, völlig gleichgültig. Unser abgeschaltetes Wachbewusstsein, nimmt das Traumgeschehen nur ganz am Rande wahr nämlich kurz vor dem Erwachen. Daraus sollte man keine Schlüsse ziehen. Schon, wenn man einen Traum erzählt, ist man gezwungen, die Sprünge der Traumbeobachtung irgendwie in eine "vernünftige (logische)" Reihenfolge zu bringen, was den Traum bereits verfälscht.
(06-10-2024, 15:03)subdil schrieb: So betrachtet wäre dann tatsächlich das Traumbewusstsein realer als das Alltagsbewusstsein, weil hier die Illusionen von zeitlicher und räumlicher Beschränktheit und Begrenztheit aufgehoben werden zugunsten des nicht-entropischen Urbewusstseins, welches unabhängig von der Materie existiert.Nein, physikalisch ist das nicht so.
(06-10-2024, 15:03)subdil schrieb: Dies wäre, wenn man es beweisen könnte, vielleicht sogar eine wissenschaftliche Herangehensweise an das Thema der Reinkarnation. Denn es ist ja durchaus denkbar, dass die selbe Bewusstseinseinheit sich im (illusorischen aber dennoch erlebbaren) Laufe der Zeit mehrmals an verschiedene Gehirne anbindet und sich wieder löst, wieder anbindet und sich wieder löst usw... Ich will nicht sagen, dass unbedingt genau so sein muss, aber eine Möglichkeit ist es doch.Nein. Ein Bewusstsein ist keine selbständige Entität, keine Substanz wie ein Gas. Bewusstsein bildet sich durch Lernen und Training. Dabei verändert sich das Gehirn, man sagt, es werde "geprägt". Richtig ist, dass allerlei Information aus der Umwelt, Geschichte, Kultur, Kunst usw. verschiedene Gehirne in ähnlicher Weise beeinflussen können. Aber zur Prägung gehören noch viele rein subjektive Einflüsse z. B. Gefühle im Augenblick des Erlebens, Hörens, Lesens,...
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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