31-08-2024, 20:39
(31-08-2024, 20:09)Ulan schrieb: Wie gut er in solcher verbaler Auftragsarbeit war, zeigte sich, als er die biologisch-dynamische Landwirtschaft erfand. Das war ein Gebiet, das ihn nicht interessierte und von dem er keine Ahnung hatte, aber den Auftrag fuer eine Vortragsreihe wollte er nicht ablehnen, also hatte er einfach etwas rausgehauen, was uns heute noch im Laden begegnet, obwohl es kompletter Unfug ist.
Also in diesem Bereich kenne ich mich zwar überhaupt nicht aus und kann daher nicht viel dazu sagen, aber die Erzeugnisse der biologisch-dynamischen Landwirtschaft gelten doch so viel ich weiß bis heute als hochwertig. So etwa auf dem "Bio" Level. Natürlich sind auch hier manche Details der steinerschen Vorschriften wieder haarsträubend - es geht bei ihm nicht anders - aber das Endresultat ist doch, was zählt.
Ich denke das entscheidende wird der Hauptansatzpunkt sein, dass nämlich jeder Hof individuell gestaltet wird, angepasst an die jeweiligen Standortbedingungen in Bezug auf Landschaft, Tiere, Menschen der Umgebung. Also so ganz anders als die im Kapitalismus übliche Gleichmachung und Vereinheitlichung auf breiter Linie. Das finde ich jetzt zum Beispiel wieder sympathisch.
Dass man zusätzlich zu den sicherlich sinnvollen Vorschriften dann auch noch bei Herbst-Vollmond ein mit Mist gefülltes Kuhhorn im Boden vergraben muss, um kosmische Kräfte anzulocken - das ist eben wieder so ein Steiner-Moment. Aber stelle dir mal ehrlich die Frage: Kann das schädlicher sein als die in unserem System verwendeten chemischen "Pflanzenschutzmittel" zur Unkrautbekämpfung? Wohl kaum. Und daher gilt hier eben: Das Endresultat zählt. Und da sich dieses schon seit über hundert Jahren immer noch verkauft, kann es ja nicht ganz abwegig sein.

