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Die Grenzen der wissenschaftlichen Methode
#22
(29-07-2024, 21:51)subdil schrieb: Zugegeben: Es würde mir sehr schwer fallen, eine rein materialistische Erklärung für das Phänomen Bewusstsein jemals vollumfänglich zu akzeptieren. Eben wegen dem, was David Chalmers das "hard problem of consciousness" nennt. Ihr seid doch sonst immer so gut informiert, habt ihr euch denn damit noch gar nicht befasst. Ist ja keine neue These, ich glaube er redet schon bald 10 Jahre darüber. Das Problem ist, dass die Existenz eines subjektiven Bewusstseins, eines "Innenlebens" an sich etwas so Außergewöhnliches ist, dass man immer noch darüber rätseln würde, was das denn nun eigentlich ist, selbst wenn sagen könnte: Neuron abc + Neuron xyz = Bewusstsein.

Wieso nimmst Du an, wir haetten uns mit dieser Frage nicht beschaeftigt? Zumindest ich habe das sehr wohl. Ich halte das Problem, das Chalmers anspricht, fuer nicht existent. Dein Beispiel "Neuron abc + Neuron xyz = Bewusstsein" waere ein Kategorienfehler. Neuronen sind kein Bewusstsein. Ein emergentes Phaenomen ist nicht dasselbe wie die Bausteine, die dieses Phaenomen produzieren. Darueber hinaus sollten wir menschliche Kategorien nicht fuer real existent halten; es sind lediglich Versuche, Phaenomene zu beschreiben und unsere Gedanken zu sortieren. Das erinnert mich an die staendigen Evolutionskritiker hier, die meinen, es waere irgendein Problem, den Weg von einer Art zur anderen zu erklaeren, weil sie "Art" fuer etwas Substantielles halten, waehrend es eigentlich nur eine gedankliche Schublade ist, in die wir eine Kollektion von beobachteten Eigenschaften zu einem bestimmten Zeitpunkt sortieren. Unser Reklov hat dasselbe Problem mit dem Begriff "Leben". So aehnlich sehe ich das hier.


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RE: Die Grenzen der wissenschaftlichen Methode - von Ulan - 29-07-2024, 22:26

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