(29-07-2024, 12:08)subdil schrieb:(28-07-2024, 08:54)petronius schrieb:(27-07-2024, 15:56)subdil schrieb: ich suche nicht den "Urgrund", sondern lediglich eine befriedigende Erklärung dafür, wie Bewusstsein entstehen kann
und ich würde gerne wissen, was du unter "entstehen" konkret verstehen willst
Ich meine damit die Frage nach dem Ursprung von Bewusstsein überhaupt. Die Naturwissenschaft erklärt es so, dass dieses Bewusstsein ein Epiphänomen des Gehirns ist. Aber schon hier beginnt ein Problem. Das Gehirn oder vielmehr viele unterschiedliche Gehirne sind ja durch die Evolution entwickelt worden, aber an welchem Punkt ist dabei Bewusstsein entstanden? Schon in den ersten Prototyp-Gehirnen oder erst später? Oder schon viel früher?
ich sehe da kein problem - bestenfalls eine offene frage. so wie wir eben vieles (noch) nicht wissen
wir können wissenschaftlich daran arbeiten, und so gesicherte erkenntnisse dazu erhalten. aber auch wenn wir diese noch nicht für ausreichend und vollständig erachten, ist das ja noch nicht per se ein problem: es ist vielmehr der normalzustand. wir sind nie zufrieden mit unserem wissen, wollen dieses immer noch erweitern
was ja aber nicht an einer unzulänglichkeit der wissenschaftlichen methode läge, sodaß es hier "die wissenschaft zu revolutionieren" gälte. klar kann man esoterik als erkenntnisquelle behaupten, aber solange das nicht zu belegen ist (daß die wissenschaft als erkenntnisquelle taugt, ist eindeutig erwiesen und vielfach belegt), bleibt es bei belangloser privatmeinung ohne anspruch auf intersubjektive geltung
Zitat:Was ist mit ganz einfachen Lebensformen, die ganz am Anfang im Meer entstanden sind? Hatten diese schon eine Art schwachen Abglanz unseres Bewusstseins?
um diese frage ernsthaft erörtern zu können, müßtest du erst mal "unser Bewusstsein" definieren. also, was sind deine kriterien für "bewußtsein", wie du es hier verstehen willst? woran erkennst du es?
nicht, daß die frage nach der qualität unterschiedlicher bewußtseinsstufen nicht wissenschaftlich bearbeitet würde... wie sonst würdest du etwa forschungen wie den spiegeltest qualifizieren?
Zitat:Oder liegt die Naturwissenschaft mit der Entstehung des Bewusstseins aus der Materie heraus ganz falsch
was genau soll "die Naturwissenschaft" denn über eine "Entstehung des Bewusstseins aus der Materie heraus" postulieren? und warum soll das falsch sein?
mir ist keine diesbezügliche theorie oder auch nur hypothese dazu bekannt, und erst recht nicht kritik daran
mit "Entstehung des Bewusstseins" meinst du einen präzisen mechanismus, den nachzustellen uns die schaffung künstlichen bewußtseins ermöglichen würde? ich frage, weil mir noch immer nicht wirklich klar ist, worauf du hinaus willst, und was du eigentlich kritisierst
Zitat:und in Wirklichkeit gab es das (kosmische) Bewusstsein schon vor dem Urknall? Und alle Materie ist daraus entstanden?
solange es dafür keinerlei indiz gibt, brauchen wir das nicht zu diskutieren. besser, wir zählen engel auf nähnadelspitzen
Zitat:Dies ist die Auffassung vieler fernöstlicher Traditionen, aber auch einiger unserer Philosophen. Und eben auch manche Quantenphysiker meinen, dass der Welt ein geistiges Prinzip zu Grunde liegt.
sollten sie das meinen, dann als privatperson und nicht als naturwissenschaftler oder gar aufgrund der quantenphysik. und "fernöstlicher Traditionen" sind halt genau das - kulturelle traditionen (wie die geschichten vom weihnachtsmann), und keine wissenschaft
hier gibts auch keinerlei konkurrenz - wenn es dir angenehmer ist, solchen geschichten zu glauben, so steht dir das selbstverständlich völlig frei. es hat nur nichts mit wissenschaft und deren methodik zu tun - erst recht nicht damit, daß es die wissenschaftliche methode "zu revolutionieren" gälte
kategorienfehler die siebenunddrölfzigste
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)

