27-06-2024, 15:18
(26-06-2024, 21:14)Geobacter schrieb:(26-06-2024, 16:26)Sinai schrieb: Ich fand bei der Suche nach dem Stichwort Feindesliebe eine andere erklärungsbedürftige Bibelstelle:
"Weh euch, die ihr jetzt satt seid; denn ihr werdet hungern." Lukas 6,25 (Einheitsübersetzung)
Das liest sich eben nicht wie ein heutiger Zeitungsbericht, man muss raten was da eigentlich gemeint sein könnte.
Ja... liest sich eher wie die Steilvorlage eines Propagandaminister der sein Volk für höher gestellte Herrenmenschen hält und den totalen Krieg plant. Mat. 10,34-39
@ Geobacter,
es geht hier nicht um missverstandene Auslegungen von Herrenmenschen, sondern um das Radikale, was das Christentum fordert: Friede und Achtung des Nächsten! -
Jesus bereitete seine Jünger und Nachfolger auch auf das vor, was sie in Zukunft erwartet, denn die "neue Lehre" wandte sich nicht nur gegen die herrschende Klasse, sondern stellte die damals etablierten Religionen in Frage und sah zudem jeden Menschen als vor Gott gleichwertig an, was im Zeitalter rechtloser Sklavenmassen den gleichen Widerstand der Herrschenden heraufbeschwor, wie später die Frage der Sklaverei in den USA, welche ja zum Bürgerkrieg führte, weil es dabei mal wieder um das Geschäft und den Gewinn ging. Diesen konnte sich der Süden der USA aber nur mit versklavten Afrikanern ermöglichen, weil diese ohne Lohn auf den Feldern der Plantagenbesitzer schuften mussten. Wenn Sklaven seinerzeit auf der Flucht erwischt wurden, hatten sie strengste Konsequenzen zu erleiden (Auspeitschen, Brenneisen, Verstümmelung, Hunger, Durst).
Auch am Schicksal von Petrus und Paulus oder an vielen anderen ungenannten Märtyrern kann das Wort "Schwert" als Auslegung und Symbol von Verfolgungen dienen.
Als später das Christentum in Rom unter Kaiser Konstantin Staatsreligion wurde, rächte man sich jedoch an den vielen Verfolgungen durch die "Heiden" und zerstörte/verbrannte systematisch deren Tempel mitsamt allen Schriftrollen, was einen unermesslichen historischen Verlust darstellt.
Gruß von Reklov

