Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
unverständliche religiöse Urteilsfindung
#5
WiTaimre schrieb:Rein hypothetisch - aber nur mal so fiktiv durchdacht - eine Gericht kann einen Gedanken schriftlich vorliegen gehabt haben, dass Ehebruch soundsoviel Schlaege "haben muesse" falls nicht den Tod. Da ein Vater nicht der Gatte seiner Toechter ist, hat nicht nur er seine Ehe ausserdem gebrochen, die mit ihrer Mutter, sondern rein vom Faktum her machte er die armen Maedchen ausserdem tatsaechlich zu Ehebrecherinnen der Ehe ihrer Mutter und ihres Vaters - also das nur so hypothetisch vermutend.
Da spielt es keine Rolle, ob die dafuer koennen oder gezwungen waren oder was auch immer, also es stand da eventuell nichts ueber "das passive Ehebrechen aller Opfer von verheirateten Vergewaltigern ueberhaupt" - wenn die Rechtsgrundlagen dieses Gerichtshofs vor Ort eben nicht reichhaltiger waren.

Im Klartext: Wird eine Frau vergewaltigt, ist sie selbst daran schuld. Zumindest trägt sie Teilschuld, und dafür muss sie bestraft werden.
Gilt das auch für andere Straftaten? Ist ein Ermordeter an seinem eigenen Tod schuld? Der Mann, dem man die Brieftasche geklaut hat, ist selbst daran schuld, denn hätte er keine Brieftasche dabei gehabt, so wäre sie ihm nicht geklaut worden, denn dann hätte er den Dieb nicht in Versuchung gebracht? So in etwa?


WiTaimre schrieb:Dieses waere also noch nicht auf solche Situationen vorbereitet gewesen, weil sich niemand solche schlimmen Vaeter hat vorstellen koennen, als man es schrieb und verabschiedete, und bot dem Gericht also nur noch eine einzige mildernde Moeglichkeit, hinzuzufuegen:
"80 Schlaege - ja, aber so milde wie moeglich, nur soweit, dass es das Faktum erfuellt hat."

Das ist also kein Problem des Islam, sondern ein Problem des noachitischen Gerichtes, seit Menschen Codices und Gesetzesbuecher benutzen. Man muss sie dauernd nachbessern um Faelle, die bis zu diesem Stand noch nicht vorgesehen waren.

Widerspruch meinerseits.
Es ist ein Problem des Islam, weil es im Islam so ausgeübt wird. Der Islam hätte sich ja problemlos von den Regelungen des noachitischen Gerichtes distanzieren können (ähnlich wie er es ja auch mit anderen prä-islamischen Regelungen getan hat).


Grüße
Moski
Ich bin gegen Religion weil sie uns lehrt, damit zufrieden zu sein, dass wir die Welt nicht verstehen (Richard Dawkins)
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema
RE: unverständliche religiöse Urteilsfindung - von Moski - 04-05-2007, 03:02

Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Religiöse Erkenntnis ist immer wandelbar Klaro 4 8411 15-02-2014, 02:55
Letzter Beitrag: Klaro
  Gibt es religiöse Terroristen? acapella 14 24582 23-07-2009, 14:30
Letzter Beitrag: Sonne

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste