(28-05-2024, 12:41)exkath schrieb:(28-05-2024, 11:27)Ulan schrieb: Irgendwie scheinst Du die katholischen Moralvorstellungen nicht zu verstehen, oder Deine BigotterieDie katholischen Moralvorstellungen sind bigott. Zwischen Anspruch und Wirklichkeit liegen Welten. Täglich verreckten weltweit tausende Leute und in katholischen Kirchen wird "Großer Gott wir loben dich" gesungen und anschließend für neue Glocken gesammelt.
Das auch, aber hier bezog ich mich ganz konkret auf katholisches Erbsenzaehlen. Es wird halt versucht, dem Buchstaben der Bibel zu folgen, auch wenn das gewaltige geistige Verrenkungen erfordert. Jesus hat halt Scheidung verboten, und daran laesst sich nicht viel ruetteln. Auch da gibt's dann "Auswege", wie die Annullierung von Ehen aufgrund mehr oder weniger fadenscheiniger Begruendungen, aber die sind meist sehr umstaendlich. War die erste Ehe mit einem protestantischen Ehepartner ist sie, wenn nicht von einem katholischen Priester geweiht, praktischerweise ungueltig; dann gibt's ein bisschen Beichte und Busse, und gut ist. In anderen Faellen wird's schwierig.
Was die Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften angeht, so haben sich zum Glueck weder Jesus noch Paulus oder sonstjemand in der Bibel dazu geaeussert; also ist die Kirche frei, das zu handhaben, wie sie will. Was verboten ist, ist gleichgeschlechtlicher Sex (steht so in der Bibel), aber danach fragt halt niemand, denn wer viel fragt, kriegt viel Antwort, was man nicht immer will. Das war auch historisch in der Kirche durchaus ueblich, in Italien am kuerzesten, am laengsten im orthodoxen Serbien. Sinn dahinter waren damals meist Versorgungs- oder Erbschaftsfragen, aber was die Leute wirklich machten, wusste auch damals niemand. Da das Gerede aber nie aufhoerte, wurde das im Laufe der Jahrhunderte abgeschafft. Wie auch immer, hier gibt's also durchaus sogar ein historisches Vorbild.
Ist das alles logisch und gerade heraus? Letzteres sicherlich nicht, aber eine gewisse, verquere Logik steckt schon dahinter.


