03-05-2024, 15:57
(02-05-2024, 23:25)Ekkard schrieb: Damals war die mitteleuropäische Gesellschaft streng nach Ständen gegliedert. Einer besonderen Abgrenzung durch Sprachbarrieren bedurfte es nicht. Latein war die Gelehrtensprache und gerade keine künstliche Sprachbarriere (lingua franca - s. Beitrag Petronius). Dergleichen Sprachbarrieren sind eine Erfindung des späten 19. Jahrhunderts um die Ständegrenzen zu retten.
Hallo Ekkard,
... dann verrate uns doch mal, warum im Mittelalter die Messen in lateinischer Sprache abgehalten worden waren, obwohl man ja wusste, dass die meisten Kirchgänger diese nicht verstehen konnten.
Du magst da anders denken, ich aber meine, man wollte sich u.a. auch dadurch über das gemeine Volk erheben/stellen, ihnen indirekt sagen, sie seien "dumm" und hätten somit auch die heilige Pflicht, dem gebildeten/gelehrten Klerus und dem Adel zu dienen - also, sich bis auf's Hemd ausbeuten zu lassen.
Warum glaubst Du wohl, kam es (nicht nur in Deutschland) zu den großen Bauernaufständen? Etwa, weil die Unterdrückten kein Latein konnten?
Ständegrenzen existieren übrigens noch heute. Sie werden aber über den Geldbeutel definiert und auch so geregelt!
Gruß von Reklov

