(10-12-2023, 15:09)Reklov schrieb: Bei uns in Europa konnte sich z.B. über Jahrhunderte der Adel seine Vorrechte sichern, indem er den Untergebenen einredete, es gäbe den "Herrscher von Gottes Gnaden".
Das war aber nicht die Idee des Adels, sondern des Christentums !
Brief von Paulus an die geheime Christengemeinde in Rom, Kapitel 13
"Jeder soll sich den Trägern der staatlichen Gewalt unterordnen. Denn alle staatliche Gewalt kommt von Gott, und jede Regierung ist von Gott eingesetzt.
Wer sich daher der staatlichen Gewalt widersetzt, stellt sich gegen die Ordnung Gottes"
Anm.: Das war kein Brief an "die Römer", dies ist ein irreführender Name, denn der Brief wurde nicht in Latein, sondern in Griechisch geschrieben! Griechisch war aufgrund der Septuaginta (AT auf Griechisch) den Christen in der Religion geläufiger als Latein
Es war eben ein Brief an die kleine geheime Christengemeinde in Rom
Der vorchristliche europäische Adel in Griechenland, Rom, Germanien wäre nie auf die Idee gekommen, zu verkünden, dass seine Gewalt von einem Gott komme
Erst als Ende des 4. Jahrhunderts das Christentum im Römischen Reich zur Staatsreligion wurde, kam diese Idee im Römischen Reich auf. Erst als germanische Stämme missioniert und christianisiert wurden, kam diese christliche Idee bei den germanischen Königreichen auf
Endgültig gelang es Karl dem Großen, die Sachsen um 800 n. Chr. zu christianisieren
Christen sind durch ihre Religion angehalten, ausdrücklich die Nächsten und - je nach Interpretation - möglicherweise auch die Fernsten und sogar ausdrücklich die Feinde zu lieben und sich jedweder Herrschaft unterzuordnen
Jesus anerkannte sogar den noch heidnischen römischen Kaiser "Gebt dem Kaiser was des Kaisers ist!" Matthäus 22:21