15-04-2024, 12:59
(20-12-2023, 00:44)Ekkard schrieb: Das Thema entwickelt sich weg von dem, was Gott angeblich nicht zulassen sollte. Dazu eine Frage: "Wie stelle ich das Wirken Gottes fest?" Und zwar nicht als Überzeugung sondern als stets gleichartige, äussere Wirkung.
Dass z. B. eine (menschliche) Person existiert, kann ich messen: Gewicht, Größe, Atemfrequenz, Herzschlag, Geburtsdatum etc. Dass ein Mensch unergründliche Meinungen vertritt, ist kein Messwert und demnach kein Existenz-Parameter - kann also bei Gott auch kein Kriterium sein!
Darüber hinaus: Warum sollte Gott etwas verhindern, was uns Menschen missfällt. Menschen sind nachweislich Produkte dieser Welt selbst dann, wenn die Lebensumstände und -Bedingungen finstere Ansichten erzeugt haben sollten. Gut oder Böse sind menschliche Wertungen und nur gültig im und für das Leben (und keinesfalls darüber hinaus). Für ganze Gesellschaften mag das etwas zu erweitern sein. Gott hat ein ganz einfaches Verfahren "in die Welt gesetzt": Wenn du an den Verhältnissen und Bedingungen scheiterst, wird das Spiel (um Gut und Böse) beendet, sprich das Bewusstsein abgeschaltet.
Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, wie der mythische Gott (z. B. der Bibel oder ihrer Teile), oder eine mythische Gottheit jemals messbar/feststellbar werden könnte.
nobody
Die Antwort ist ganz einfach: Der Erschaffer erschuf alles Erschaffene und die Nachweisbarkeit ihm gegenüber (noch) nicht, insofern ist es nur verständlich, dass er (noch) nicht nachgewiesen werden kann. Er hat auch den Mond grau und nicht lila erschaffen, also existiert eben kein lila Mond.
Hallo Ekkard,
so einfach, wie nobody meint, ist die Theosophie nun keinesfalls - und nicht ohne Grund bissen/beißen sich ja Menschen aus allen Gesellschaftsschichten ihre Zähne seit Urzeiten daran aus!
Dass wir uns in Freiheit geschenkt wurden, kann ja jeder selbst austesten, wenngleich wir "natürlich" alle in einer Art "Terrarium" leben und von den hier herrschenden Natur-Bedingungen total abhängig sind und dies auch nur über eine sehr kurze Lebensspanne! -
Ob "gut und böse" nur menschliche Wertungen sind, kannst Du nicht nachweisen, und auch nicht, ob diese nur im und für das Leben gültig sind!?
Wenn schon bereits wir Menschen ein gesundes Gefühl für Gerechtigkeit entwickeln konnten/können, so müsste dieses ebenfalls in einer "Schöpferkraft-Wesenheit" bewusstseinsmäßig verankert sein. (Ob denn z.B. Tiere ein Gefühl für Gerechtigkeit haben, bleibt als Frage offen?)
Das erste auftauchende Problem ist, dass mythische Gottheiten, wie sie uns z.B. die vielen relig. Schriften auf ihre Weise vorstellen, wohl nichts mit der "Welten-Schöpferkraft" zu tun haben! - Hier liegen auch die Gründe für die durchaus verständliche und berechtigte Kritik der Atheisten.
Messbar, aber nicht feststellbar, ist die "Schöpferkraft" für uns "irdische Lebewesen" allenfalls in der Erforschung der Natur und ihrer "mathematischen Ordnung". Diese ist allerdings noch kein Beweis, allenfalls ein Hinweis

Der Begriff "Gott" ist kein Gegenstand der Erkenntnis! Was solch ein Gegenstand werden kann oder ist, sind "Erscheinungen" (Kombinationen von kleinsten Teilchen!). Diese sind von dem Weltsein umgriffen, aus dem sie hervorgehen. - Für uns Menschen fällt die Welt zu bestimmten Weltbildern zusammen und die modernen Naturwissenschaften brachten jedesmal die Suggestion, in dem von der Forschung Erkannten die Welt im Ganzen und in ihrer eigentlichen Wirklichkeit zu sehen, was ja auch eine "Art Aberglaube" darstellt! - Die Naturwissenschaften geben je eine methodisch bestimmte Perspektive, können zum SEIN DER WELT jedoch leider nichts tiefer Greifendes beisteuern. Es blieb lediglich, die WELT naturwissenschaftlich als ein bewusstloses und geistesfremdes Geschehen zu begreifen und innerhalb ihres Sinnes - zwingend und folgerichtig zu begreifen! - Nun baut sich dazu die Frage auf, ob denn ein wissentlich astronomischer Kosmos allein mit dem physikalisch-chemisch Erkennbaren - auch wenn dieses vollendet wäre - schon "erschöpft" sein kann?

Wie in einem symbolischen Märchen, so kann auch hier ein Bewusstsein des Unzugänglichen in der Welt fühlbar werden!
Schon W. Goethe meinte dazu: Wenn ihr's nicht fühlt, ihr werdet's nicht erjagen ...

Gruß von Reklov