11-04-2024, 15:15
(11-04-2024, 15:08)Ulan schrieb: Mein Beispiel der Vergewaltigung, die aus biologischer Sicht eine erfolgreiche Strategie ist, den biologischen Sinn des Lebens zu erfuellen, sollte wohl klar machen, dass Biologismen uns hier nicht weiter bringen. Und nein, das war nicht polemisch gemeint, sondern das ist schlicht so. Ich bezog mich dabei auch gar nicht mal auf die Abtreibung, sondern die Strafbarkeit von Vergewaltigung, die aus biologischer Sicht abzulehnen waere.
Hier geht's mir, was hoffentlich klar ist, nicht um Polemik, sondern darum, warum man nicht mit solchen biologischen Argumenten ankommen sollte. Unsere ethischen Normen sind ja gerade ein Korrektiv, die unsere biologische Natur wenigstens etwas im Zaum halten soll.
Was, falls ich es nicht ueberlesen oder wieder vergessen habe, hier noch gar nicht angesprochen wurde, ist, dass ungewollte Kinder oft keine schoene Kindheit haben; was bei solchen Diskussionen meist vollkommen ausgeblendet wird.
Dem stimme ich vollumfänglich zu. Genau ethische Gründe sind es, die mich zur Frage bringen ab wann menschliches Leben entsteht, eben weil ich es uneingeschränkt schützen möchte. Mit geisteswissenschaftlichen oder rechtswissenschaftlichen Methoden werde ich aber die Frage nach der Entstehung des menschlichen Lebens nicht beantworten können, also bediene ich mich der Biologie um den Zeitpunkt herauszufinden. Es mag juristisch falsch sein, aber ethisch finde ich es richtig. Ein juristisches Urteil erhebt ja immerhin nicht den Anspruch sittlich oder moralisch korrekt zu sein.
