31-03-2024, 00:36
Schon dieser Euphemismus, also von "Schlaf" zu reden, zeigt sehr schoen, welche Beruehrungsaengste wir mit dem Tod haben. Dabei ist der Tod im seltensten Fall "schoen". Das zufriedene Gesicht der Toten bei der Aufbahrung ist das Werk der Bestatter. Ich habe schon so einige Leute sterben gesehen, und meist ist das ausgesprochen unwuerdig und ueberhaupt nicht "friedlich", wie es oft in den Todesanzeigen steht.
Vor ein paar Stunden ist meine Katze gestorben. Von ihr erwartet niemand eine Auferstehung, aber ich erwaehne es trotzdem, da vor der Auferstehung notwendigerweise der Tod kommt. Sie war 20 Jahre alt geworden, und da kann man sich rein objektiv bei einer Katze nicht beschweren; einfacher macht es das trotzdem nicht. Und nein, die letzte Zeit war nicht "schoen". Sie wurde immer wackeliger auf den Beinen, und ich hatte das Gefuehl, dass sie kaum noch etwas sah. Die letzten Minuten waren dann noch mal dramatisch, wo sie versucht hat, aufzustehen und nicht mehr konnte, die Blase ueber alles entleerte, und anscheinend kriegte sie auch keine Luft mehr. Die Augen weit aufgerissen vor Angst, die Zunge raushaengend, mit spastischen Zuckungen, ging's dann ueber mehrere Minuten roechelnd dem Ende zu. Ich habe sie noch gestreichelt, aber ich denke auch, dass das mehr fuer mich war, denn wie soll man jemanden in solch einem Zustand beruhigen.
Ich schildere das nur so, weil das bei Menschen meist nicht anders ist. Meine Nachbarin ueber mir lag auch da, nur in Unterhosen und Buestenhalter, zuckend, Urin und Kot waren quer durch den Raum gelaufen, eine blutende Wunde am Kopf. Die beiden anderen Nachbarn rannten herum wie aufgeschreckte Huehner, und die ganze Szene war was man als "unwuerdig" bezeichnen koennte. Im Tod verlieren viele Menschen ihre Wuerde. Ich denke, mit unseren Ritualen und dem, was wir den Toten wuenschen, wollen wir ihnen einfach diese verlorene Wuerde zurueckgeben - um unser selbst willen. Die meisten von uns werden wohl auch irgendwie so enden, und dass mancher davor Angst hat, kann ich verstehen.
Und deshalb vergoenne ich es auch niemandem, wenn er vom Paradies traeumt. Wenn's hilft...
Vor ein paar Stunden ist meine Katze gestorben. Von ihr erwartet niemand eine Auferstehung, aber ich erwaehne es trotzdem, da vor der Auferstehung notwendigerweise der Tod kommt. Sie war 20 Jahre alt geworden, und da kann man sich rein objektiv bei einer Katze nicht beschweren; einfacher macht es das trotzdem nicht. Und nein, die letzte Zeit war nicht "schoen". Sie wurde immer wackeliger auf den Beinen, und ich hatte das Gefuehl, dass sie kaum noch etwas sah. Die letzten Minuten waren dann noch mal dramatisch, wo sie versucht hat, aufzustehen und nicht mehr konnte, die Blase ueber alles entleerte, und anscheinend kriegte sie auch keine Luft mehr. Die Augen weit aufgerissen vor Angst, die Zunge raushaengend, mit spastischen Zuckungen, ging's dann ueber mehrere Minuten roechelnd dem Ende zu. Ich habe sie noch gestreichelt, aber ich denke auch, dass das mehr fuer mich war, denn wie soll man jemanden in solch einem Zustand beruhigen.
Ich schildere das nur so, weil das bei Menschen meist nicht anders ist. Meine Nachbarin ueber mir lag auch da, nur in Unterhosen und Buestenhalter, zuckend, Urin und Kot waren quer durch den Raum gelaufen, eine blutende Wunde am Kopf. Die beiden anderen Nachbarn rannten herum wie aufgeschreckte Huehner, und die ganze Szene war was man als "unwuerdig" bezeichnen koennte. Im Tod verlieren viele Menschen ihre Wuerde. Ich denke, mit unseren Ritualen und dem, was wir den Toten wuenschen, wollen wir ihnen einfach diese verlorene Wuerde zurueckgeben - um unser selbst willen. Die meisten von uns werden wohl auch irgendwie so enden, und dass mancher davor Angst hat, kann ich verstehen.
Und deshalb vergoenne ich es auch niemandem, wenn er vom Paradies traeumt. Wenn's hilft...