Vor einiger Zeit habe ich einen Vortrag des Islam-Predigers Pierre Vogel (siehe http://www.diewahrereligion.de ) verfolgen dürfen. In einer seiner Ansprachen sagte er: "Wer auch nur eine einzige Zeile des Koran bezweifelt oder ändert, der ist ein 'kafir'" (Anm.: ein "kafir", Plural "kuffar", ist ein Ungläubiger; wohlgemerkt: ein "kafir", kein "murtadd", also ein vom Glauben Abgefallener).
Nun lief vorgestern auf SWR die Sendung "Quergefragt" mit dem Untertitel "Im Namen Allahs - Wird Deutschland vom Islam unterwandert?". In der Sendung war u.a. Houaida Taraji vertreten, Vize-Präsidentin der Islamischen Gemeinschaft in Deutschland.
Gleich zu Beginn lief ein Dialog zwischen der SWR-Moderatorin und Houaida Taraji ab (es ging um das Gerichtsurteil von Frankfurt, wo eine Richterin eine sofortige Scheidung untersagte und sich dabei auf den Koran berief), denn ich hier wortwörtlich wiedergeben möchte:
Die zwei Sätze, auf die es ankommt:
"Also, wenn da steht "Schlagt sie", dann ist es ein Vers, dass Gewalt verboten ist?"
"Genau. Das ist ein symbolisches Schlagen."
Dazu meine Fragen:
Wer legt eigentlich fest, was im Koran wörtlich zu nehmen ist, und was nichts weiter als eine symbolische Umschreibung is, die eigentlich das Gegenteil dessen ist, was da geschrieben steht? Denn hier heißt es wörtlich "schlagt sie", und Frau Taraji sagt, das sei ein Verbot der Gewalt.
Wenn nun "Schlagt sie" bedeutet: "Keine Gewalt", wie sind dann andere Stellen im Koran zu sehen, wo es z.B. um die Ausschaltung Andersgläubiger geht ("Und erschlagt sie (die Ungläubigen), wo immer ihr auf sie stoßt, und vertreibt sie, von wannen sie euch vertrieben [...]"). Muss das jetzt als Aufforderung zur Freundschaft gelesen werden?
Und abgesehen davon, wie verträgt sich die Interpretation von Frau Taraji, "schlagt sie" bedeutet "keine Gewalt", mit der Aussage vom Islam-Prediger Pierre Vogel: "Wer auch nur eine einzige Zeile des Koran bezweifelt oder ändert, der ist ein 'kafir'"?
Hat Pierre Vogel Unsinn geredet? Ist Houaida Taraji ein "kafir"?
Ich fühle mich verwirrt.
Grüße
Moski
Nun lief vorgestern auf SWR die Sendung "Quergefragt" mit dem Untertitel "Im Namen Allahs - Wird Deutschland vom Islam unterwandert?". In der Sendung war u.a. Houaida Taraji vertreten, Vize-Präsidentin der Islamischen Gemeinschaft in Deutschland.
Gleich zu Beginn lief ein Dialog zwischen der SWR-Moderatorin und Houaida Taraji ab (es ging um das Gerichtsurteil von Frankfurt, wo eine Richterin eine sofortige Scheidung untersagte und sich dabei auf den Koran berief), denn ich hier wortwörtlich wiedergeben möchte:
Zitat:Moderatorin Anke Hlauschka:
Was ist denn mit der berühmt-berüchtigten Sure 4, Vers 34: "Und wenn ihr fürchtet, dass Frauen sich auflehnen, dann ermahnt sie, meidet sie im Ehebett und schlagt sie"?
Houaida Taraji:
Das ist symbolisches Schlagen. Das ist nur zur Rettung der Ehe, um es wirklich symbolisch zu sagen, wenn diese Maßnahme erst mal das Ermahnen, die Familien herbeiziehen, über ... über die Probleme reden, dann das Meiden, das kann also bis zu Monate, also Wochen und Monate gehen, dass man sich aus dem Weg geht, aus der ..., also das ist eher ein Vers, um zu sagen, Gewalt ist verboten. Das ist eher ein Vers, der die Gewalt einschränkt.
Moderatorin Anke Hlauschka:
Also, wenn da steht "Schlagt sie", dann ist es ein Vers, dass Gewalt verboten ist?
Houaida Taraji:
Genau. Das ist ein symbolisches Schlagen.
Moderatorin Anke Hlauschka:
Aha.
Houaida Taraji:
Also wenn gar nichts mehr hilft und man wirklich merkt, das ist die einzige Methode, wenn man sagt, aha, ich möchte meine Ehe retten, ich kann mit einem symbolischen Schlag vielleicht diesen Schritt damit dadurch erreichen, dann ist es erlaubt, aber selbst dann, wenn man sieht, es hat keinen Zweck mehr, Scheidung ist ja auch im Islam erlaubt, und ich denke, wenn da wirklich die Koran-Richterin, wie sie so genannt wird, nach islamischem Recht handeln würde, dann hätte sie auch ... dann müsste die Frau nicht ein Jahr abwarten, das Trennungsjahr abwarten, dann hätte sie nach vier Monaten schon geschieden werden können.
Moderatorin Anke Hlauschka:
Aber ... um es ganz klar zu sagen: als letztes Mittel kann schon auch ... kann's schon Schläge geben?
Houaida Taraji:
Symbolisch. Nein. Kein Schlag. Das ist ein symbolisches Nur-Ermahnen. Das ist somit ... das gibt es auch so ... diese berühmte Zahnbürste, mit der man dann drohen darf.
Moderatorin Anke Hlauschka:
Wie ist das? Das habe ich nicht verstanden.
Die zwei Sätze, auf die es ankommt:
"Also, wenn da steht "Schlagt sie", dann ist es ein Vers, dass Gewalt verboten ist?"
"Genau. Das ist ein symbolisches Schlagen."
Dazu meine Fragen:
Wer legt eigentlich fest, was im Koran wörtlich zu nehmen ist, und was nichts weiter als eine symbolische Umschreibung is, die eigentlich das Gegenteil dessen ist, was da geschrieben steht? Denn hier heißt es wörtlich "schlagt sie", und Frau Taraji sagt, das sei ein Verbot der Gewalt.
Wenn nun "Schlagt sie" bedeutet: "Keine Gewalt", wie sind dann andere Stellen im Koran zu sehen, wo es z.B. um die Ausschaltung Andersgläubiger geht ("Und erschlagt sie (die Ungläubigen), wo immer ihr auf sie stoßt, und vertreibt sie, von wannen sie euch vertrieben [...]"). Muss das jetzt als Aufforderung zur Freundschaft gelesen werden?
Und abgesehen davon, wie verträgt sich die Interpretation von Frau Taraji, "schlagt sie" bedeutet "keine Gewalt", mit der Aussage vom Islam-Prediger Pierre Vogel: "Wer auch nur eine einzige Zeile des Koran bezweifelt oder ändert, der ist ein 'kafir'"?
Hat Pierre Vogel Unsinn geredet? Ist Houaida Taraji ein "kafir"?
Ich fühle mich verwirrt.
Grüße
Moski
Ich bin gegen Religion weil sie uns lehrt, damit zufrieden zu sein, dass wir die Welt nicht verstehen (Richard Dawkins)