13-01-2024, 09:08
(08-01-2024, 21:58)Ulan schrieb:(08-01-2024, 17:46)Farius schrieb: In ihrer Not hat die Kirche, die sich ja selbst das Bein gestellt hatte, die Erlösung auf die Befreiung von den Römern umgedeutet, als ob dies weltgeschichtlich etwas geändert hätte, das den riesigen Aufwand von göttlicher Seite auch nur annähernd gerechtfertigt hätte.
Welchen "riesigen Aufwand"? Dass ein politischer Aktivist hingerichtet wurde?
Ausserdem hast Du die Begruendung rueckwaerts. Die Befreiung von den Roemern war das Anliegen Jesu. Die Kirche hat das umgedeutet in eine Erloesung der Menschheit.
Lieber Ulan,
Abraham hatte doch schon Auftrag erhalten, dieses Volk mit dem Glauben an den einen wahren Gott zu begründen - alles im Hinblick darauf, dass es dereinst den Erlöser in ihm leben sollte. Daraus ist einerseits abzuleiten, dass alle anderen Völker Götzen verehrten - und somit Diener Satans waren. Daher erklärt sich auch, wieso Jahwe verbot, mit anderen Völkern in Kontakt zu treten, sie zu heiraten oder sich sonstwie mit ihnen zu beschäftigen.
Solange die Israeliten sich an die Weisungen der Propheten hielten, waren sie unter göttlichem Schutz - aber wenn sie sich wieder dem Götzendienst zuwandten, erlosch dieser Schutz und sie kamen in Gefangenschaft.
Mit 'riesigem Aufwand' bezeichne ich die Führung dieses halsstarrigen Volkes dahin, dass der Glaube an den einen wahren Gott gross genug war, dass der Sohn Gottes - Christus - ein Menschenleben führen konnte. Und dass dieser Aufwand von göttlicher Seite betrieben wird, um die Römer kurzfristig aus dem Land zu werfen, denn diese wären mit Sicherheit kurze Zeit später mit Brachialgewalt zurückgekommen - ist höchst unwahrscheinlich, da sinnlos.
Die Kirche - nachdem sie die Präexistenz der Seele ablehnte, war gezwungen, eine neue Erklärung für die Erlösung zu finden. Allerdings hat sie auch nicht rausgefunden, wieso Gott gerade heute so viele und zudem qualitativ nicht sehr hochstehende Menschen erschafft? Die meisten von ihnen haben nicts wie die ewige Verdammnis - gemäss Kirche - zu erwarten.