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Warum gibt es Leid und das Böse in unserer Welt?
(04-01-2024, 10:59)Farius schrieb: das verstehe ich jetzt nicht. Wieso soll die jüdische Vorstellung, was die Aufgabe Jesu gewesen sein soll, die einzig relevante sein? Es ist doch klar, dass wenn der Erlöser über mehrere Jahrhunderte von verschiedenen Propheten angekündigt wird, dass es dann für Gott das geringste aller Probleme ist, diese Prophezeiungen auch zu erfüllen.

Was soll uns dieses Argument sagen? Es wird christlicherseits gerne vergessen, dass Jesus einer von vielen Messias-Figuren in der Bibel ist, und im Prinzip sind die sehr fantasievoll von Christen umgedeuteten alttestamentlichen Texte auch ganz klar, was die Aufgabe eines Messias ist. Ich hatte David als Messias und als Sohn Gottes erwaehnt, und das wohl am weitesten aus dem Rahmen fallende Beispiel eines biblischen Messias ist der Perserkoenig Kyros. Ansonsten waren alle Koenige Israels Soehne Gottes; das steht so in der Kroenungsformel in der Bibel. Die wurden bei der Salbung durch Jahwe "adoptiert", wie Jesus immer noch im Markusevangelium.

(04-01-2024, 10:59)Farius schrieb: Natürlich war Jesus Christus der Messias, aber dass Gott nach diesem Riesenaufwand dem Erlöser den Auftrag gab das Königreich Israel wiederherzustellen, ist doch höchst unglaubwürdig. Zumal es mit sicherheit auch dann längst untgergegangen wäre.

Ja klar hielt sich Jesus fuer den Messias, denn er sagt ja von sich selbst, dass sein Auftrag nur das Volk Israel betrifft. Juden haben ihn nicht als Messias anerkannt, weil er mit seinen Prophezeiungen gescheitert war. Ob ein Prophet oder Messias wahr war, entschied sich einfach dadurch, ob er Erfolg hatte oder nicht. Jesus vermochte nicht das roemische Joch abzuschuetteln. Ganz im Gegenteil, die sich auf ihn berufende Religion wurde zum Werkzeug der Besatzungsmacht.

(04-01-2024, 10:59)Farius schrieb: Wer würde als Mensch den einzigen Sohn für eine Aufgabe mit so wenig Sinn opfern? Aber von Gott, mit ungleich grösserer Liebe, nehmen wir es an? Da stimmt doch etwas nicht!

Gott ist allmaechtig; er muesste also gar niemanden opfern, und in dem Punkt sind sich ja nicht mal alle kanonischen Evangelien einig. Das ist hier uebrigens religioeser Atavismus. Sicher, frueher musst auch Jahwe der erstgeborene Sohn geopfert werden; das war aber nur irgendwann aus der Mode gefallen (die Isaak-Geschichte feiert das noch), aber hier erhebt dieser Brauch wieder sein haessliches Haupt. Klar, unter den Eckstein eines neuen Gebaeudes gehoerte das Opfer eines Erstgeborenen, aber Menschen wurden dafuer zur Zeit Jesu eigentlich nicht mehr benutzt. In diesem Zusammenhang von "Liebe" zu reden, empfinde ich eigentlich nur als pervers.


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RE: Warum gibt es Leid und das Böse in unserer Welt? - von Ulan - 05-01-2024, 01:42

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