01-01-2024, 18:42
(31-12-2023, 13:20)Ekkard schrieb:(31-12-2023, 09:30)Farius schrieb: ... natürlich folgt aus der Vollkommenheit die Liebe.Liebe ist ein menschlicher Begriff, der noch dazu extrem dehnbar ist. Selbst der Tod kann als ein Akt der Liebe gesehen werden für den Fall, dass ein Lebewesen an den Umständen seines Daseins scheitert. Insofern ist dieses: "Ich kann mir nichts denken, das Gott tun könnte, das nicht absolute (von was genau gelöst?)Liebe sei" vollkommen an den menschlichen Bedürfnissen vorbei. Auch ich (genau wie Petronius) kann die "absolute Liebe" nicht als Folge der Vollkommenheit Gottes anerkennen. Eine These fällt mit einem einzigen Gegenbeispiel, und deren gibt es mehrere, die mir spontan einfallen. Wenn Lebewesen an den Lebensumständen leiden, dann ist das kein Ausdruck von Liebe.
Die Gesetze Gottes sind weise und schaffen den Kindern die beste Voraussetzung für ein harmonisches Dasein in Glück.
Ich kann mir nichts denken, das Gott tun könnte, das nicht absolute Liebe ist.
Nein, aus objektiver Sicht liebt Gott seine Geschöpfe nicht, sondern überlässt sie ihren eigenen Fähigkeiten (zu überleben oder aus dem Spiel des Lebens auszuscheiden).
Lieber Ekkard,
Ja, wieso gehen denn Geistes- und Körperbehinderte durchs Leben, wenn Gottes Liebe so gross sein sollte, dass sie beispielsweise jedem seine Schuld vergibt, ohne nach Wiederguztmachung zu fragen? Schlimmer noch: einige finde dermassen schlechte Lebensbedingungen, dass ein Überleben schlicht nicht möglich ist.
Wer die Präexistenz der Seele gemäss Dogma von 553 negiert, kann nur die Ungerechtigkeit oder gar Sadismus Gottes finden.
Wer aber offen ist und bereit, einige Beschlüsse der frühen Kirche kritisch zu hinterfragen, wofür es genügend Gründe gibt, der kann allenfalls zum Schluss kommen, dass Gott in seiner grossen Liebe den (einigen) Seelen in einer Folge von Erdenleben Gelegenheit gibt, Untugenden abzulegen und danach in höchstem Glück in seinem Reich zu leben.
Es ergibt wenig Sinn von einem einzigen Erdenleben auszugehen, mit dermassen unterschiedlichen Lebensbedingungen, um danach lange auf ein letztes Gericht zu warten und dann für einige wenige vielleicht das Reich Gottes.
Die Liebe Gottes will alle seine Kinder bei sich haben - aber sie sollen freiwillig sich für ihn entscheiden und freiwillig die Untugenden ablegen - denn im Reich Gottes würden sie stören.