(27-10-2023, 22:28)Ekkard schrieb:(27-10-2023, 17:50)Reklov schrieb: Damit ist aber der nichtmaterielle Anteil des Lebens noch nicht beschrieben! - Dies wird daran deutlich, dass die Lebewesen kurz nach ihrem Tod zwar noch ihre Information in den Zellen haben, aber etwas sehr Grundlegendes, nämlich das, was den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmacht, fehlt dann. Der Unterschied ist zwar für jeden sichtbar, aber er ist wissenschaftlich nicht fassbar und so sucht man immer noch nach einem Algorithmus einer naturgesetzlichen Vorschrift für die Entstehung von Information.Nein. Unterbrochen wird durch den Tod der Metabolismus, der das Wirken der Informationen (z. B. im Zellkern über mDNA) aufrecht erhält.
(27-10-2023, 17:50)Reklov schrieb: Die Evolutionstheorie unterstellt hingegen, dass die Information in den Lebewesen keines Senders bedarf, was aber durch die obigen Stichworte zur Information widerlegt werden kann. Darum liefern uns heute die Naturgesetze über Information die stärksten Argument für die Entstehung der Lebewesen durch eine geplante "Schöpfung".Jede angeführte Einzelheit stimmt nicht! Beispielsweise besteht die Sender/Empfängerbeziehung über einen codierten Informationsstrom nur in sehr komplexen Systemen. Auf der atomistischen und molekularen Ebene entstehen Informationen ganz von selbst durch Reaktionen der beteiligten Teilchen. Jede chemische Reaktion erzeugt unabwendbar Information. Viel davon mag nutzlos sein, einige Wenige aber keineswegs mit weitreichenden Folgen, wie die Existenz von Leben beweist.
Ja, Reklovs Antworten sind ein Armutszeugnis. Er ist jetzt seit zweieinhalb Jahren hier und redet die ganze Zeit ueber Vorgaenge, die er nicht versteht, ohne auch nur ein einziges Mal das Beduerfnis zu fuehlen, sich zu informieren. Die Antworten machen deutlich, dass er nie ein Biologiebuch oder eine serioese Online-Ressource zum Thema konsultiert hat, sondern alle seine (Fehl-)Informationen von kreationistischen Propagandaseiten bezieht.
Seine Fehleinschaetzungen, was Information angeht, sind auch schon mehrfach korrigiert worden. "Geist" ist auch bei "Information" vollkommen ueberfluessig.
Reklovs Problem scheint aber tiefer zu liegen, und zwar in der Verwechselung der Verarbeitung von Information, wenn sie unser Gehirn erreicht, um daraus Schluesse zu ziehen ("Sinn" ist zum Beispiel ein Wort, das wir dem moeglichen Ergebnis einer solchen Verarbeitung geben), mit der Information selbst. In dieser Hinsicht ist in solchen Vorgaengen dann doch "Geist" enthalten, naemlich unser eigener, der den Input in Beziehung setzt und sich daraus ein Bild oder letztendlich gar ein Weltbild bastelt. Es sind wir selbst, die solchen komplexen, miteinander vielfach verbundenen Regelkreisen einen Namen geben wie "Lebewesen", weil wir nicht jedesmal, wenn wir von einer Kategorie von aehnlichen Zusammenballungen von Material und Austauschprozessen reden, diese aufzaehlen wollen.
Vielleicht schwingt auch ein gewisser Hang zur Romantik mit. Es mag ein wenig herzlos klingen, wenn der Tod eines lieben Menschen darauf reduziert wird, dass da einfach durch einen mechanischen Defekt dem Energiestoffwechsel der Treibstoff ausgegangen ist. Leider sind auch die uns am tragischsten vorkommenden Ereignisse oft gerade in ihrer Banalitaet so erschreckend. Von uns bedeutend erscheinenden Ereignissen erwarten wir auch uns bedeutend erscheinende Ursachen, die dem Wert des Verlustes entsprechen, nicht ein simples Loch im Tank. Anscheinend hat Reklov bei seinen Ausfluegen in die Philosophie die vielen Gedanken zur uns grausam erscheinenden Banalitaet des Todes ausgespart. Oder er will es einfach nicht wahrhaben.