06-03-2007, 16:33
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26-11-2007, 15:07 von Alanus ab Insulis.)
Lea schrieb:wie klein oder gross lässt sich "G0TT" denken? als dass ER sich auf unsere kleinlichen Sprachbedrängnisse einlassen wollte?
Da muss ich sowohl, der implizierten Aussage zustimmen, als auch etwas relativieren.
Sicher Gott ist sprachlich nicht zu erfassen, weshalb er ja auch eine Namesgebung verweigert und sich als der "Ich-bin-der-ich-bin-da" zu erkennen gibt.
"Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. [...] Ich bin der "Ich-bin-da". [...] So sag zu den Israeliten: Jahwe, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name für immer und so wird man mich nennen in allen Generationen." (Ex 3, 6.14.15)
Zu relativieren gäbe es aus meiner (und eher christlicher) Sicht, dass was ich schon einmal in anderen Themen angedeutet habe:
Durch die Inkarnation des göttlichen Logos ist auch die menschliche Sprache hineingenommen in die Erkenntnis und Erfahrung, im Sinne von glaubenden Verstehen, an dem die Vernunft (die ratio) teil hat und nicht im Sinne einer rein rationalen, metaphysischen Erkenntnisleistung, des göttlichen Mysteriums und seiner Offenbarung.
@ Isaac
Ich würde WITaimre zustimmen, dass es in der Verantwortung des einzelnen und seiner religiösen Bestimmungen liegt, ob und wie er den Namen Gottes ausspricht.
Dennoch und da denke ich stimmen wir beide überein, muss auch hier darauf geachtet werden, dass man dem zweiten Gebot des Dekalogs treu bleibt:
"Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der Herr lässt den nicht ungestraft, der seinen Namen missbraucht." (Ex 20, 7)
Wenn wir Christen den Namen des Herrn aussprechen, z.B. in der lectio brevis der Komplet vor Hochfesten (das Shema Israel), dann tun wir dies um uns des ewigen Bundes Gottes mit seinem Auserwählten Menschengeschlecht zu versichern und im Wissen darum, dass das Gebot der Gottesliebe und das daraus resultierende Gebot der Nächstenliebe der zentrale Akt der menschlichen Bundestreue ist.
In der Tat gibt es sogar religionsgeschichtliche Ähnlichkeit zwischen dem nicht aussprechen des Gottesnamens durch Juden und der tiefen Verneigung, besonders monastischer Christen, bei der Doxologie der Dreifaltigkeit.
Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heilgen Geiste! Wie im Anfang so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit! Amen.
bzw.
Ehre sei dem Vater durch den Sohne im Heiligen Geiste!, dem einen Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
cindyluu schrieb:Kann mir jemand beantworten, was die Juden glauben, was nach dem Tod mit ihnen passiert?
Da kann ich leider wenig beisteuern. Die wenigen Dinge die ich aus rein jüdischer Sicht zu diesem Thema weis, ist, dass das pharisäische Judentum durchaus an eine Auferstehung glaubte, aber ischerlich nicht im christlichen Sinne bzw. die Saduzäer jene leugneten.
Ich weiß nicht wie jene Glaubensvorstellungen in das Rabbinische Judentum eingeganen ist und in den letzten 2000 Jahren entfaltet wurde. Da bin ich überfragt und müsste ich selbst erst kundigmachen.
Aber vlt. kann ja einer der Juden aus dem Forum uns über diese Frage aufklären.
Omnis mundi creatura quasi liber et pictura nobis est et speculum.
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Jedes Geschöpf der Welt ist sozusagen ein Buch und Bild und ein Spiegel für uns.
(Alanus ab Insulis, Theologe, Philosoph und Dichter)
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(Alanus ab Insulis, Theologe, Philosoph und Dichter)

