(13-10-2023, 09:45)Ulan schrieb: Natuerlich haben wir das grundsaetzliche Problem, dass hier Vorschriften per heiligem Text verewigt wurden, die sich in vielen Faellen schlicht ueberlebt haben. Auch angeblich "ewige Wahrheiten" haben haeufig ein Verfallsdatum.
Es lässt sich sicher nur darüber nur spekulieren, wie aus alten Essgewohnheiten von Nomadenstämmen welche in warmen Wüstengegenden von Wasserloch zu Wasserloch zogen, nach ihrer gemeinsamen Sesshaftwerdung, heilige Riten wurden.
Im zentralen Mittelpunkt geht es ja darum, alles "Unreine" und somit auch nur "wahrscheinlich" Unreine zu meiden.
Auf der Verbotsliste des "jüdischen" Speisen-Empfehlung stehen durchaus auch riskante Nahrungsmittel die viele Israeliten sehr wahrscheinlich gar nicht kannten. Vor allem die im Hinterland.
In Mollusken und Schalentieren reichern sich manchmal hochgiftige Algentoxine an. Im Roten Meer und Persischen Golf schwimmen gar einige hochgiftige Kugelfischarten und bei unfachmäßiger Zubereitung, auch allerhand sehr enttäuschend schmeckende Raubfische. Den Händler meines Vertrauens gab es damals halt noch nicht. Schweinefleisch, das sehr unrein schmeckte, wurde auf den Märkten auch öfters angeboten. Kleidung die beim Waschen, sehr zum Ärgernis der Hausfrau "eingeht" .... und ihr doppelte Arbeit mach, trägt man nicht zusammen mit Kleidungsstücken von anderer Art.
Möglich wäre auch, dass viele Juden damals noch an Laktoseintoleranz "litten" und man deswegen nie Milchiges und Fleischiges gleichzeitig auf den Mittagstisch stellte, so dass dann diejenigen, die das Problem nicht hatten (Kinder und Jugendliche), erst später ... ihren Krug Milch zu trinken bekamen.
Natürlich... wurden zu alldem pragmatische Gesetze zum Wohle des Volkes erlassen und die dann halt im Laufe der Zeit zur rituellen Gewohnheit wurden. Und was der Bauer nicht kennt, frisst er ohnehin nicht.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........

