(04-10-2023, 17:43)Farius schrieb: Lieber Ulan,
es entspricht Dir eher nicht, jeden Kommentar mit einer Spitze gegen meine Person zu beginnen - bisher haben sich eher andere dahingehend ausgezeichnet.
Das war keineswegs persoenlich gemeint und betraf die Auslegung, die ich kommentiert habe, die ja prinzipiell auch nicht von Dir stammt. Dass "das Boese" durch Gottes Gesetz definiert ist (als Verstoss dagegen), ist so normative christliche Lehre. Dass ich das als einen etwas hilflosen Umgang mit dem Thema ansehe, betrifft also nicht Dich, sondern die christliche Position zu Moral und Ethik allgemein. Dass ich diese Definition zusaetzlich fuer schaedlich halte, liegt daran, dass in dieser Position z.B. die irrige Annahme begruendet ist, dass Moral oder Ethik ohne Gott nicht moeglich sind, was gerne zur Ausgrenzung von Andersdenkenden missbraucht wird.
(04-10-2023, 17:43)Farius schrieb: Oder betrachtest Du die Lösung dieses ach so komplexen Themas darin, dass es das Böse und das Leid gar nicht gibt, dass eben nur einige Menschen einiges rein subjektiv als böse oder leidbehaftet betrachten?
Deine Praemisse: Nein. Natuerlich gibt es Leid, und im uebertragenen Sinn natuerlich auch "das Boese". Nur aendert das nichts daran, dass "das Boese" rein subjektiv aus dem Blickwinkel jedes Menschen definiert ist und es dafuer keine allgemeingueltige oder objektive Definition gibt. Dass sich, je nach Problem, ein jeweils verschiedener Anteil der Bevoelkerung auf gewisse Definitionen einigen kann, ist dabei gegeben. Die meisten Menschen wuerden wohl zustimmen, dass das Toeten von Menschen "boese" ist; ausser, es ist Krieg, und es ist ploetzlich "gut". Oder denke an die Todesstrafe. Gut und Boese sind, einerseits, gesellschaftliche Vereinbarungen und werden dann, andererseits, auch noch von jedem Individuum, je nach Situation, noch einmal in ihrer Definition modifiziert.


