09-03-2003, 12:55
Hallo Steffen
AAAAlso: Iberische Halbinsel und Südosteuropa - ist das nicht Europa? Das umfaßt ungefähr die heutigen Staaten:
Portugal, Spanien, Serbien, Ungarn, Mazedonien, Albanien, Griechenland, Türkei, Bulgarien, Romänien, Ukraine, Russland, Polen, Littauen (wenn in letzteren auch nicht als Mehrehit) Das alleine scheint mir doch schon ein beachtlicher einflu0ß zu sein. Immerhin dauerte die "kürzerste" Beeinflussung, die in Ungarn als dieses zum osmanischen Reich gehörte ca 150 Jahre, als o so lange wie von der Revolution von 1848 (Lebzeiten Richard Wagners) bis heute.
Gerade über die Iberische Halbinsel ist mehr oder weniger die europäisceh Renaiscance bewirkt worden, und zwar über die Kulturvermittlung der muslimischen Araber. Gallen, Aristoteles u.a. wären ohne diese Transferleistung heute in Europa unbekannt. Wissenschaften wie Medizin, Algebra, (Al)chemie, Mathematik, u.a wurden übr den islamischen Kultureinfluß entscheidend mitgepräge, bzw. waren sogar namensgebend (alles was mit "Al" beginnt). Ein sehr gutes Buch zu diesem Thema ist von sigrid Hunke "Allahs Sonne über dem Abendland" Darinnen sind z.B. 4 saiten zweispaltig eng bedruckt mit arabischen Fremd und Lehnwörtern angeführt, von denen man viele nicht für solche halten würde wie z.B. Matratze, Traffik, Klabautermann, Benzin etc.
Unsere heutige Musik ist ohne den Werken von Al Farabi nicht vorstellbar, auch die Rockmusik nicht, da er die Ud den vorläufer der Laute erfunden hat und diese über Spanien nach europa gelangte, samt der entsprechenden Art darauf zu spielen, woraus sich die Serenade entwickelte.
Universitäten, Spitäler zum Beispiel waren Vorbild für europäische Institutionen, da es das gleiche bzw. den selben hohen Standart in Europa nicht gab. Unsere zahlen 123456... heißen sogar heute noch "arabische" Zahlen, da sie eben aus dem Arabischen übernommen wurden.
Die zweite große Kulturbeeinflussung fand zur Zeit des osmanischen Reiches statt, als es susser kriegerischen Auseinandersetzungen auch viel Kulturaustausch gab. vor allem nach der zweiten Belagerung wiens, gab es eine regelrechte Orientmode auf vielen Gebieten wie Kleidung und Stoffen, am bemerkenswertensten ist vielleicht der "türkische Marsch" von Mozart oder ein Teil der 9. Symphonie von Beethoven gleichen Titels. Auch unsere "deutsche" Blasmusik wurde von den Janitscharenkapellen der Osmanen abgeschaut. Eine der bekanntesten Kirchen Wiens, die barocke Karlskirche wurde vom Archideckten den Moscheen Isfahan inspiriert.
Die dritte große Kulturbeeinflussung fand durch die Koloniealstaaten des 19. Jh. statt, als viele Kulturgüter aus den Kolonien nach europa gebracht wurden, meist in einem ziehmlichen Ungleichgrewicht zuungunsten der Herkunftsländer. Dies brachte auch ein große Mischbevölkerung mit orientalisch stämmigen Wurzeln, vor allem in England, Frankreich und Holland hervor.
Die heutige Zuwanderung von Imigranten, vor allem aus der Türkei, Algerien, Marokko u.a. ist eine Fortsetzung dieser Geschichte, wenn auch nun aus wirtschaftlichen Gründen, die Folge dieser Kolonialisierungen sind.
All dies scheint mir doch ein bedeutender Bitrag zur europäischen Kultur zu sein, detr leider in der europäischen Selbstwahrnehmung meist auf seltsam sizophrene Art ausgeklammert wird
Gruß
Abu Naim
AAAAlso: Iberische Halbinsel und Südosteuropa - ist das nicht Europa? Das umfaßt ungefähr die heutigen Staaten:
Portugal, Spanien, Serbien, Ungarn, Mazedonien, Albanien, Griechenland, Türkei, Bulgarien, Romänien, Ukraine, Russland, Polen, Littauen (wenn in letzteren auch nicht als Mehrehit) Das alleine scheint mir doch schon ein beachtlicher einflu0ß zu sein. Immerhin dauerte die "kürzerste" Beeinflussung, die in Ungarn als dieses zum osmanischen Reich gehörte ca 150 Jahre, als o so lange wie von der Revolution von 1848 (Lebzeiten Richard Wagners) bis heute.
Gerade über die Iberische Halbinsel ist mehr oder weniger die europäisceh Renaiscance bewirkt worden, und zwar über die Kulturvermittlung der muslimischen Araber. Gallen, Aristoteles u.a. wären ohne diese Transferleistung heute in Europa unbekannt. Wissenschaften wie Medizin, Algebra, (Al)chemie, Mathematik, u.a wurden übr den islamischen Kultureinfluß entscheidend mitgepräge, bzw. waren sogar namensgebend (alles was mit "Al" beginnt). Ein sehr gutes Buch zu diesem Thema ist von sigrid Hunke "Allahs Sonne über dem Abendland" Darinnen sind z.B. 4 saiten zweispaltig eng bedruckt mit arabischen Fremd und Lehnwörtern angeführt, von denen man viele nicht für solche halten würde wie z.B. Matratze, Traffik, Klabautermann, Benzin etc.
Unsere heutige Musik ist ohne den Werken von Al Farabi nicht vorstellbar, auch die Rockmusik nicht, da er die Ud den vorläufer der Laute erfunden hat und diese über Spanien nach europa gelangte, samt der entsprechenden Art darauf zu spielen, woraus sich die Serenade entwickelte.
Universitäten, Spitäler zum Beispiel waren Vorbild für europäische Institutionen, da es das gleiche bzw. den selben hohen Standart in Europa nicht gab. Unsere zahlen 123456... heißen sogar heute noch "arabische" Zahlen, da sie eben aus dem Arabischen übernommen wurden.
Die zweite große Kulturbeeinflussung fand zur Zeit des osmanischen Reiches statt, als es susser kriegerischen Auseinandersetzungen auch viel Kulturaustausch gab. vor allem nach der zweiten Belagerung wiens, gab es eine regelrechte Orientmode auf vielen Gebieten wie Kleidung und Stoffen, am bemerkenswertensten ist vielleicht der "türkische Marsch" von Mozart oder ein Teil der 9. Symphonie von Beethoven gleichen Titels. Auch unsere "deutsche" Blasmusik wurde von den Janitscharenkapellen der Osmanen abgeschaut. Eine der bekanntesten Kirchen Wiens, die barocke Karlskirche wurde vom Archideckten den Moscheen Isfahan inspiriert.
Die dritte große Kulturbeeinflussung fand durch die Koloniealstaaten des 19. Jh. statt, als viele Kulturgüter aus den Kolonien nach europa gebracht wurden, meist in einem ziehmlichen Ungleichgrewicht zuungunsten der Herkunftsländer. Dies brachte auch ein große Mischbevölkerung mit orientalisch stämmigen Wurzeln, vor allem in England, Frankreich und Holland hervor.
Die heutige Zuwanderung von Imigranten, vor allem aus der Türkei, Algerien, Marokko u.a. ist eine Fortsetzung dieser Geschichte, wenn auch nun aus wirtschaftlichen Gründen, die Folge dieser Kolonialisierungen sind.
All dies scheint mir doch ein bedeutender Bitrag zur europäischen Kultur zu sein, detr leider in der europäischen Selbstwahrnehmung meist auf seltsam sizophrene Art ausgeklammert wird
Gruß
Abu Naim
