Eigentlich waren die Landeskirchen frueher sehr viel unabhaengiger von Rom als heute. Bischofsaemter und das Papsttum wurden an den Meistbietenden verkauft, und die nationalen Kirchen hatten sowieso grosse Entscheidungsfreiheiten. Man denke daran, dass erst Johannes-Paul II. 1987/89 dem Koelner Domkapitel das Vorschlagsrecht fuer den Erzbischof nahm und sogar damit drohte, den Bischof alleine auszusuchen, wobei er klar machte, dass auch bei einer "Wahl" gefaelligst sein Kandiat gewinnen sollte (nun ja, das war der Papst halt aus Polen so gewohnt). Was blieb, ist die Symbolik. Der Erzbischof wurde dann mit 6 Ja-Stimmen und 10 Enthaltungen gewaehlt. Die paepstliche Einmischung hatte Diskussionen auf politischer Ebene zur Folge - der Papst ist in Kirchenentscheidungen ebenfalls an staatsrechtlich verbindliche Vertraege gebunden - und es gab ein Protestschreiben von hunderten Theologie-Professoren „Wider die Entmündigung – für eine offene Katholizität". Natuerlich liess sich der polnische Papst in seinem Kurs in den Autoritarismus nicht weiter beeindrucken.
Es wird immer so getan, als waere die Macht des Papstes irgendetwas, das seit der Antike existierte, dabei sind viele der autoritaeren Zuege erst sehr viel spaeter, vor allem im 19. und 20. Jahrhundert, entwickelt worden.
Es wird immer so getan, als waere die Macht des Papstes irgendetwas, das seit der Antike existierte, dabei sind viele der autoritaeren Zuege erst sehr viel spaeter, vor allem im 19. und 20. Jahrhundert, entwickelt worden.