13-02-2007, 19:51
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17-12-2007, 19:36 von Alanus ab Insulis.)
Milarepa schrieb:Ich finde es interessant, dass man gleich die Katholische Kirche zitiert und ihren Universalitätsanspruch ranzieht, um etwas als moralisch zu verwerfen.
Ich glaube, dass man sich hier auf einem Thema bewegt, das jenseits von mittelalterlich-christlichen Vorstellungen von Gut und Böse bewegt. Die indischen Religionen kennen vielleicht viele Parallelen, jedoch sollte man nicht von einem chtistlichen Standpunkt aus argumentieren, denn das führt sehr schnell in eine Sackgasse. Lasst also bitte die Kirche und ihre christliche Dogmatik dort, wo sie hingehört. Es macht überhaupt keinen Sinn und frustirert nur, weil man überhaupt nicht zum Wesentlichen vorstoßen kann!
Nur zu deiner Info Milarepa, ich habe extra ,mit Rücksicht auf dieses Thema im Zusammenhang mit den indischen Religionen, alle genuin christlichen Bezüge aus der Verlautbarung herausgeschnitten.
Ebenso handelt es sich hier nicht um eine dogmatische Verlautbarung, sondern um eine sittlich-moralsiche, die mit den Mitteln der Vernunft und des Naturrechts argumentiert. Und daher ist sie genau hier auch passend und sinnvoll, es geht hier nämlich um grundlegende Fragen der Moral und der Bewertung von Suizid, Euthanasie und Setrbehilfe, und erst Recht dann, wenn es um rituellen Selbstmord und die Unterstützung des selbigen durch eine religiöse Gemeischaft geht.
Jener mutwillige und selbstverantwortliche Mord am eigenen Leben ist meines Erachtens in keiner Weise zu rechtfertigen. Mir geht es hier nicht direkt um buddhistisch, hinduistische oder christliche Glaubensvorstellungen, sondern in wie weit sich ein ritueller Selbstmord als leibes- und lebensfeindlich offenbart, der mit dem Ziel einer angeblichen "Erlösung" legitimiert wird, und die eigentlichen Grenzen von leiblich-seelischer Askese und Selbstdisziplinierung weit überschreitet.
Omnis mundi creatura quasi liber et pictura nobis est et speculum.
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Jedes Geschöpf der Welt ist sozusagen ein Buch und Bild und ein Spiegel für uns.
(Alanus ab Insulis, Theologe, Philosoph und Dichter)
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Jedes Geschöpf der Welt ist sozusagen ein Buch und Bild und ein Spiegel für uns.
(Alanus ab Insulis, Theologe, Philosoph und Dichter)