17-07-2023, 11:19
(16-07-2023, 19:04)Farius schrieb: Hätte diese Entwicklung stattgefunden, müsste es zB Übergangsformen geben, die zu 90% Reptil und 10% Säugetier sind (oder andere Verhältnisse). Solche kuriosen Formen lassen sich aber nirgendwo im gesamten Fossilbestand finden und wären vermutlich auch nicht lebensfähig gewesen. Zudem hätten zum Überleben immer gleichzeitig männliche und weibliche Formen entstehen müssen, was die Unwahrscheinlichkeit noch erhöht.
Raubvogel mit Dino-Schädel
Ein weiteres Puzzlestück der Vogel-Evolution steuert nun ein Urvogelfossil bei, das jüngst in der Jiufotang-Formation im Nordosten Chinas entdeckt wurde. Zu Lebzeiten – vor 120 Millionen Jahren – wog dieser Cratonavis zhui getaufte Urvogel etwa 660 Gramm, so viel wie ein kleiner Habicht. Auch Cratonavis könnte ein Raubvogel gewesen sein, vermuten Paläontologen um Zhiheng Li von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften. Doch bei der Untersuchung des Fossils fielen dem Team noch deutlich kuriosere Merkmale auf.
Cratonavis besaß demnach zwar einen vogelähnlichen Körper, dafür aber einen schwer gebauten Schädel wie ein Raubsaurier, fast identisch mit dem von Dinosauriern wie Tyrannosaurus rex. Nicht nur hatte der Urvogel Zähne, sondern auch eine raubsaurierähnliche Anordnung der Schädelfenster. „Die primitiven Schädelmerkmale weisen darauf hin, dass Cratonavis seinen Oberschnabel nicht unabhängig von Hirngehäuse und Unterkiefer bewegen konnten – eine funktionelle Innovation, die bei lebenden Vögeln weit verbreitet ist“, sagt Li. Das macht den Schädel von Cratonavis primitiver und setzt ihn nochmals deutlich von modernen Vögeln ab.
Quelle: Chinese Academy of Sciences Headquarters
Aut viam inveniam aut faciam