12-07-2023, 15:13
(11-07-2023, 16:27)Ulan schrieb:(11-07-2023, 13:09)Reklov schrieb: Hallo Ulan,
... wenn Du dich am Wort "Gott" (wie so viele hier!) störst, dann kannst Du ja auch "Absender einer Information" dafür einsetzen.
Auch jede noch so eifrig forschende und denkende Person darf sich zumindest bewusst machen:
Es gibt keine Information ohne Code
Es gibt keinen Code ohne freie willentliche Vereinbarung
Es gibt keine Information ohne Sender
Es gibt keine Informationskette, ohne dass am Anfang eine geistige Intelligenz (Urheber) steht
Es gibt keine Information ohne ursprüngliche geistige Quelle. Information ist nämlich wesensmäßig eine geistige aber keine materielle Größe
Es gibt keine Information ohne Wille
Es gibt keine Information durch Zufall
Dies nur noch mal zu Deiner Erinnerung!
Darauf habe ich bereits geantwortet, dass diese Aussagen entweder komplett falsch sind oder halt nicht das bedeuten, was Du daraus machst.
Dass es Information ohne Wille oder durch Zufall nicht geben wuerde, ist falsch.
Dass Information im allgemeinsprachlichen Sinn etwas mit Geist zu tun hat, ist klar, und zwar Deinem eigenen, der aus Signalen Information zieht. Das ist aber nicht der Informationsbegriff, um den es hier im Thread geht.
Der "Sender" hier ist keine Person oder Gott.
"Code" braucht es auch keinen.
Nehmen wir mal als Beispiel einen Tisch, der vor Dir steht, und meinetwegen weiss lackiert ist. Das weisst Du, weil der Tisch Dir diese Information sendet, zumindest Informationen ueber die Farbe und die Oberflaechenbeschaffenheit (glaenzt oder nicht, etc.). Dein Geist ergaenzt hier das "lackiert", was Du aus anderen Informationsstroemen gespeichert hast. Das aendert nichts daran, dass der Tisch der Sender ist und dafuer weder Geist noch Code benoetigt. Er tut das mittels Lichtwellen, indem er einige absorbiert und andere reflektiert. Die Lichtwellen, die er benutzt, stammen aus der Kernfusion der Sonne. Die Sonne als Sender muss dafuer auch keinen Geist bemuehen. Sie schmeisst halt ein breites Spektrum elektormagnetischer Wellen und anderer Teilchen wie Neutrinos wahllos in den Raum, was aber halt auch Information sendet ueber ihre Zusammensetzung, etc. D.h., die meisten Informationsketten funktionieren "geistlos".
(11-07-2023, 13:09)Reklov schrieb: Bevor Du weiter forschst, frage doch erst mal nach den von Dir "hinlänglich bekannten Gründen", welche bei der Erforschung des Lebens keine Rolle spielen sollen/dürfen.
Das ist aber die Aussage der Philosophie, deren Definition Du geklaut und dann verhunzt hast: Elemente, zu denen es keinerlei Informationen bezueglich ihrer Existenz oder registrierbaren Wirkungen gibt, sind bei der Betrachtung ueberfluessig und werden beiseite gelassen. Das ist der Grundsatz, warum Wissenschaft ueberhaupt funktioniert.
(11-07-2023, 13:09)Reklov schrieb: Was also kannst Du (oder eine andere Person) schon groß daraus schließen (wollen), wenn zumindest feststeht, dass die Herkunft des Lebens unbekannt ist, auch wenn dessen Bausteine "erkannt" sind ???
Dass man da noch weiterforschen muss! Was sonst?
Hallo Ulan,
bei Deinen Ausführungen bist Du leider zu kurz gesprungen, denn ein vor mir stehender Tisch sagt z.B. schon mal nicht das Geringste über den Tischler aus, welcher ihn gebaut hat! (Ebenso fehlt jede Info über Werkzeuge, oder den Ort, an welchem der Tisch (oder der Lack) einst hergestellt worden war.)
Der Tischler aber musste unbestritten seinen "Geist" einsetzen, um den Tisch zu konstruieren, denn niemand wird denken, der Tisch habe sich von alleine "gebaut"? Blicken wir nun auf den Tischler, so ist auch dieser das Ergebnis von unzähligen Informationen im Erbgut. Als Genetischer Code wird z.B. die Weise bezeichnet, mit der die Nukleotidsequenz eines RNA Einzelstrangs in die Aminosäurensequenz der Polypeptidkette eines Proteins übersetzt wird.
Und wenn man die von Dir erwähnten Lichtwellen unserer Sonne in Deine Betrachtungen über Information einbezieht, so schmeißt dieser "Gasball" zwar, wie Du meinst, seine Wellen und Teilchen wahllos in den Raum, - nur - das Konzept zu solch einem gigantischen "Kernreaktor" (in dessen Inneren Wasserstoff zu Helium verschmilzt), und welcher sich aus Wolken von kosmischem Staub- und Gasteilchen bildet, stellt uns lediglich wieder vor die Tatsache, dass kein Mensch weiß, warum es überhaupt Materie gibt. (??)

Deine unvollständigen Betrachtungen über Information schließen damit ab, "Dass man da noch weiterforschen muss! Was sonst?". Damit ähnelst Du (nur auf andere Weise!) einem relig. gepolten Menschen, der auf seinem unbekanntem Lebensweg fest darauf baut, dass sich in Zukunft schon alles "klären" wird, also auf das Prinzip Hoffnung setzt, samt einer möglich werdenden himmlischen Gerechtigkeit ... etc.
Nee, tut mir leid, aber was Du hierzu abgeben konntest, ist eben nur ein Beweis für die enge Begrenztheit menschlicher Wissensgebiete! (Erkennen ist nicht = Wissen und Wissen noch nicht = Erkennen.)
Da braucht es auch niemanden groß zu wundern, dass die relig. Gruppen auf unserem Planeten ihre Denkwege über die WELT ebenfalls als Anspruch anmelden, und neben (nicht über!) die Naturwissenschaften stellen.
Auch in Zukunft wird wohl gelten:
Wissenschaft ist als Erkenntnis verschwunden, wenn sie in Resultaten erstarrt. Wo Ergebnisse nur noch er-/gelernt werden, Wissen nur als Gedächtnisschatz im Kopf besteht, da gibt es keine Erkenntnis mehr.
Die Objektivität in den Wissenschaften, ihre Apparate, die Bücher, die Sammlungen und Institute sind noch nicht ERKENNTNIS. Diese verwirklicht sich nur in den Bewegungen des Denkens für die jene die Mittel sind. Ohne ein, sich nach allen Seiten ausweitendes Denken wird alles nur zum toten DASEIN.
Es geht also nicht nur um Grundcharaktere des Denkens, welche sich allein auf das Zeitliche richten, sondern auch um jene, die nicht nur empirisch-psychologisch sind, sondern in den Sinn-Strukturen des Denkens selber liegen!
Alle die Infos, deren wir habhaft werden können, vollziehen in unserem Bewusstsein je einen Akt. Wir sind (trotz all der vielen Infos!) jeden Augenblick an den Raum gebunden oder an die Enge des Bewusstseins. Unser Denken ist über eine Folge von Akten zugänglich, auf eine Weise, dass im Folgenden das Frühere gegenwärtig ist.
Gruß von Reklov