18-04-2023, 12:36
(17-04-2023, 22:03)Ekkard schrieb: Im Thread "Wohin geht die Zeit" wurde das Problem der Information angeschnitten.
Im physikalischen Sinn ist Information äquivalent zu bestimmten Anordnungen von Anteilen. Diese Anteile können Atome in einem Molekül sein oder die Wassermoleküle in einem Behälter. Man erkennt, dass es selbst bei bescheidenen "Behältern" sehr viele solche Anordnungen gibt. Entsprechend hoch ist die Informationsdichte. Denn jede beliebige Anordnung stellt eine Information dar. Schon die Wärmebewegung verändert die Anordnung - und erzeugt damit eine enorm große Menge an (physikalischer) Information. Diese wird meist als Temperatur, Entropie, Enthalpie, Spektrogramm, Farbe etc. vermessen. Für einzelne bestimmte Anordnungen interessiert man sich meist nicht.
Davon zu unterscheiden ist die Information, die wir beispielsweise aus einem Text entnehmen. Bei "Text" handelt es sich um codierte Anordnung von Buchstaben, Wörtern, Satzteilen und Satzzeichen sowie einem Satz an Regeln, wie diese Dinge angeordnet werden müssen, damit "Text" decodiert werden kann. Die physikalische Information (die Bits und Bytes, die Druckerschwärze und die beteiligten Teilchenzustände) ist hier extrem eingeschränkt und dem Zweck der Kommunikation per Vereinbarung (Codierung) untergeordnet.
Für "Bilder" gelten ähnliche Einschränkungen der physikalischen Information wie für Texte. Da Bilder wesentlich komplexer mit Codierungen umgehen, verzichte ich hier auf eine nähere Ausführung.
Hallo Ekkard,
Deine Beschreibungen zur "Information" sind verständlich formuliert - und auch bekannt. Leider wagst Du nur, Information aus "wissenschaftlicher Sicht" zu erläutern.
Du verwendest u.a. auch das Wort "Codierung". Ich verwende ja gerne die Wortchiffre "Gott". Mal sehen, ob Du für Deine Variante auch Kritik einstecken musst. -

Bei all Deinen sprachlichen uns sachlich richtigen Bemühungen bleibt jedoch die Frage nach demjenigen "Informanten", welcher ALLES in Szene, zur Ordnung und vor allem zur elektromagnetischen Wechselwirkung gebracht hat - - - ungelöst!
Der Mathematiker Kurt Gödel hat seinerzeit sogar versucht, den von Religionen für ihre Zwecke eingespannten "Weltenschöpfer" zu beweisen. Wie zu lesen war, hat der Computer von Christoph Benzmüller (Computerwissenschaftler) die Formel des Mathematikers für gültig befunden.
Seither gilt die Existenz Gottes als gesichertes logisches Theorem.

Gödels lange Formel und die damit verbundene Sprache ist allerdings den meisten Mathematikern fremd, weil sie in einer Art Modallogik zweiter Stufe verfasst wurde. Um allerdings eine Vermutung als "wahr" einzustufen, genügt den Menschen keine formale Ableitung. Sie wollen "sehen", dass die Vermutung wahr ist - (ähnlich, wie der "ungläubige Thomas" die Wunden seines Meisters "sehen und berühren" wollte.)
Der daraus entstandene Disput hat seit der Antike eine lange Tradition (und nicht nur unter den bekannten Denkern!).
Weiterhin wird aber unbeirrt nach Beweisen gesucht, welche den Menschen helfen "zu sehen", was denn mit der Wortchiffre "Gott" eigentlich gemeint sein könnte. - Dies kann aber nun mal weder eine "Maschine", noch das Wissen über "Informationen" innerhalb der uns zugänglichen Welt leisten!
Kein Beweis konnte/kann den Menschen "frömmer" machen und keiner kann über einen solchen "Gott" eine stimmige Aussage machen, - weder bejahend, noch verneinend! - Auch mit wenig Fantasie kann sich aber jeder leicht ausmalen, dass die Ur-Quelle der Informationen nicht unbedingt nur aus dem von uns beobachtbaren Universum fließen muss, sondern sich in Sphären befinden könnte, welche uns nicht erreichbar, nicht zugänglich sind.
Der "Informant" musste/muss also lediglich in den begrenzten Vorstellungen menschlicher Gehirne als Idee wohnen bleiben.
Wie auch bereits im Thread "Wohin geht die Zeit" das Gehen der Zeit eine völlig falsche Wortwahl darstellt, so bleiben leider auch alle menschlichen Bemühungen um den "Informanten" ohne sichtbares Ergebnis. Auch wenn "Gott" tausendmal bewiesen würde - bleibt er eine "Glaubenssache".
Ich persönlich meine: aus gutem Grund, - denn alles, was der Mensch "berühren" konnte/kann, nutzte/nützt er irgendwann für seine kurzsichtigen, egozentrischen Zwecke gnadenlos aus!


Gruß von Reklov
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