21-12-2022, 02:55
(20-12-2022, 21:21)Sinai schrieb: Genau darüber sprach Prof. Assmann...dessen Aeusserung ich kommentiert habe. Tu nicht immer so, als haette eine Diskussion nicht stattgefunden, um unliebsame Interpretationen loszuwerden. Auch Assmann kommt halt mal zu einer Fehleinschaetzung.
(20-12-2022, 21:21)Sinai schrieb: Zur ominösen Andeutung im Hohelied „Wer ist die, die aus der Steppe heraufsteigt, auf ihren Geliebten gestützt?“ gibt es eben seit alter Zeit zwei gegensätzliche Positionen:
1.) HILLEL "Eine bedeutende kanonische Schrift"
2.) SCHAMMAI (sein Schüler) zog dies in Zweifel und sah nur die vordergründige erotische Wortwahl. Vielleicht hatte er Angst vor den Römern.
Wo soll da der Gegensatz sein? Wenn die Erotik nur vordergruendig ist, wird ja eine andere Bedeutung angenommen. Ob ein Text kanonisch ist oder nicht haengt nicht am erotischen Inhalt. Die beiden Aussagen haben also gar nichts miteinander zu tun.
(20-12-2022, 21:21)Sinai schrieb: Im 2. Jahrhundert entschied dann aber der kämpferische AKIBA endgültig den Disput zugunsten der Lehre von HILLEL. Er erkannte eine tiefsinnige verschleierte Schrift. Die vordergründige erotische Verpackung nahm er nicht ernst, diese diene der Verbergung der gefährlichen Gedanken. Die Position AKIBAS und damit HILLELS setzte sich dann durch. Rabbi AKIBA wurde dann aber auch von den Römern umgebracht, die Juden bezeichneten ihn als Falschen Messias.
Das stimmt doch so gar nicht. Die erotische Sprache wurde vollkommen ernst genommen. Die Interpretation, auf die sich geeinigt wurde, war, dass Gott der Liebhaber und/oder Koenig in dem Lied ist, waehrend das Volk Israel die Braut darstellt.
(20-12-2022, 21:21)Sinai schrieb: "Klären" im Sinne einer juristischen Beweisführung wird man das nie können. Zu viel Zeit ist vergangen. Und alle Zeugen sind tot. Man kann aber die Auswirkungen in heutiger Zeit beobachten. 1948 Gründung des Staates Israel, nach 1878 Jahren der Zwangsdiaspora, wie der Phönix aus der Asche.
Das wiederum ist eine vollkommen muessige, an den Haaren herbeigezogene Interpretation Deinerseits, die keinerlei Evidenz fuer sich hat.
(20-12-2022, 21:21)Sinai schrieb: Die christliche Interpretation geht bei dieser ominösen altisraelitischen Schrift hilflos ins Leere - genauso wie bei der Geheimen Offenbarung
Die christliche Interpretation ist vollkommen aequivalent zur juedischen: der Liebhaber/Koenig ist Jesus und die Braut ist die Kirche/Gemeinschaft der Glaeubigen. Das sind die normalen Bedeutungsverschiebungen, wie man sie auch zum Buch Jesaja findet.
Du fantasierst also mal wieder frei herum und konstruierst irgendwelche Geheimnisse, die nicht existieren.

