17-12-2022, 16:35
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17-12-2022, 21:49 von Ekkard.
Bearbeitungsgrund: überflüssige Zitatkopien entfernt
)
(17-12-2022, 00:38)Ekkard schrieb: schrieb: Zurück zum Thema "Wahrheit":
Man könnte beispielsweise fragen, ob die soeben zitierten Sätze wahr sind bzw. ein Wahrheit ausdrücken.
Ich denke, das ist nicht der Fall. Solche Thesen sind dem Grunde nach Postulate, auf die man sich nach Vorstellung des (jeweiligen) Autors einigen sollte. Sie bringen zumindest wesentliche Teile menschlicher Sozietät "unter einen Hut".
Man nehme die hehren Ansprüche durch ein paar praktische Einschränkungen zurück, und man bekommt durch "Dasein", "Leben" oder andere eingeschränkten Begriffe Brauchbares, um damit Philosophie zu treiben.
Hallo Ekkard,
... wie ich es verstehe/auffasse, trennst Du nicht sauber zwischen SEIN und DASEIN!
Das SEIN wird ohne "Gegenständlichkeit" gedacht, nur das DASEIN umfasst alle temporären "Erscheinungen", welche aber früher oder später auch wieder "verschwinden/sich auflösen/sich wandeln". Ob und inwieweit man jedoch den verschwindenden Erscheinungen WAHRHEIT zusprechen kann/sollte, bleibt jeder Person selbst überlassen. Aus meiner Sichtweise haben/führen die Erscheinungen lediglich ein zeitliches "Wahrsein".
Das SEIN und die Frage danach ist für uns nicht an sich, sondern bleibt für uns nur an Erscheinungen gebunden. So können Dasein, Bewusstsein, Existenz, Welt und Transzendenz noch keinen Lehrstoff anbieten, wenn es z.B. zum Denken über den Ur-Grund kommt.
So ist z.B. Wahrhaftigkeit eine vom Individuum sowohl kognitiv als auch emotional verantwortete innere Haltung, die das "Streben nach Wahrheit" beinhaltet. Wahrhaftigkeit ist keine Eigenschaft von Aussagen, sondern bringt das Verhältnis eines Menschen zur Wahrheit oder Falschheit von Aussagen zum Ausdruck.
Auch dem Wort "wahrscheinlich" haftet lediglich an, dass es mit ziemlicher Sicherheit, vermutlich, voraussichtlich, wohl, mutmaßlich ist.
Meine Meinung ist, dass der Mensch lediglich auf seiner, wie auch immer gearteten Suche (Religion, Forschung etc.) nur das DASEIN, als Bewusstsein, als Existenz, als Welt "erkennen" kann, aber eben nicht das SEIN. Und selbst beim Erkennen des DASEINS ist er zeitlich und räumlich äußerst "beschränkt", - trotz all dem gewaltigen techn. Fortschritt. Ob sich dies groß ändern wird - bleibt vorläufig völlig offen...
Wir hatten und haben lediglich eine Teilnahme am SEIN und dasjenige, was SEIN ist, entzieht sich der Erkennbarkeit durch den Menschen, auch wenn er es aus dem Dasein abzuleiten versucht - wie sich z.B. die Ontologie (eine Disziplin der Philosophie) mit der Einteilung der Erscheinungen und den Grundstrukturen der Wirklichkeit befasst. Dieser Gegenstandsbereich ist weitgehend deckungsgleich mit dem, was nach traditioneller Terminologie „allgemeine Metaphysik“ genannt wird.
Es gilt: aus einem Gedachten ist nicht das Denken abzuleiten und aus dem Sein für das Bewusstsein ist noch nicht das Bewusstsein abzuleiten und das GANZE ist eben nicht nur die Summe seiner Teile! So kann auch das SEIN nicht aus dem uns erkennbaren DASEIN abgeleitet werden.
Ebensowenig kann das SEIN aus dem Seienden, das wir erkennen können, abgeleitet werden. Immer wieder (auch hier im Forum) taucht im denkenden Menschen auf, was all sein Gedankengut übersteigt - entweder als er selbst oder als das SEIN, das aber nicht er ist

Bei religiösen Weltsichten/Deutungen taucht es als das UNBEDINGTE auf, das keinen Grund, keine Ursache mehr hinter sich hat.
Da ein solcher Gedanke auch kein Gegenstand ist, aus dem andere erkennbare/erforschbare Gegenstände entspringen, kann darüber auch kein Satz entstehen, aus dem ein logisches System anderer Sätze folgt.
Das an sich war und ist die große Irritation...
Gruß von Reklov
Nicht mehr verwendete Zitatkopien entfernt/Ekkard