12-12-2022, 00:33
(10-12-2022, 16:47)Reklov schrieb: Naturwissenschaftliche Erkenntnisse lasse ich jederzeit "gelten", weise aber stets auf ihre "Beschränktheit" hin, denn - Wahrsein mag korrekt erkannt und richtig vermessen werden, hat aber z.B. mit dem Erkennen des Seins nichts zu tun.Wie "vermisst man Wahrsein"?
Was ist "Erkennen des Seins?"
(10-12-2022, 16:47)Reklov schrieb: WISSENSCHAFTLER stellten und stellen seit jeher Fragen an die sie umgebende Natur. Mit den "mathematischen Antworten" leben wir zwar in der Geborgenheit von immer wieder bestätigten Selbstverständlichkeiten/Richtigkeiten, - beginnen wir aber nach dem GANZEN zu fragen, so wird das Selbstverständliche in Frage gestellt. Nicht nur hier im Forum berauben sich manche durch Zersetzung des bis dahin UNBEFRAGTEN Schritt für Schritt des Bodens, auf dem sie meinen zu stehen.Deine "Geborgenheit von immer wieder bestätigten Selbsverständlichkeiten/Richtigkeiten" halte ich für einen philosophisch unzulässigen Schluss. Denn gerade die naturwissenschaftliche Methode hält sich immer offen für weiter gehende Erkenntnisse. Den absoluten Raum und die absolute Zeit eines Isaac Newton wurde vor etwas mehr als 100 Jahren zu einer sehr relativen Einheit zusammengefasst. Die simple Dreidimensionalität wurde aufgelöst zugunsten von 4-er Tensoren oder zu Fraktalen mit nicht ganzzahliger Dimension. Dass man Informationen nicht ohne Gegenleistung von der Natur bekommt, ist ebenfalls eine fundamentale Neuerung. Und solche Beispiele wird es immer wieder geben - also nichts ist mit Geborgenheit oder Selbstverständlichkeit!
Bist nicht allein du es, der stets aus der thematischen Schiene ausbricht, so dass man nie weiß, auf welchem Boden du selbst stehst?
Die Frage nach dem "Ganzen" ist m. E. ein idealisierender Spleen. Denn das Ganze entpuppt sich bei näherem Hinsehen als extrem komplexes Beziehungsgeflecht, das insbesondere mit sehr unübersichtlichen Systemeigenschaften aufwartet. Zur Zeit tastet sich die Wissenschaft in Form der Komplexitätstheorie in dieses "Land" vor.
(10-12-2022, 16:47)Reklov schrieb: Viele übersehen, dass das Denken eine überwältigende Macht für die innere Verfassung des Menschen hat. Was jemand denkt, mit der Gewißheit, es sei so, oder mit dem Wissen um seine Möglichkeit, das bewirkt sein Seinsbewusstsein, seine Entwürfe und Sorgen, seine Hoffnungen, seinen Mut und seine Ohnmacht.Wenn ich mir die verschiedenen User so anhöre/-lese, dann beschleicht mich tatsächlich der Gedanke, dass das Nachdenken zur überwältigenden Selbsgewissheit führen kann. Das ist dann so - fertig!
Bisher war es immer so, dass solche User nach ein paar Wochen ausgestiegen sind.
(10-12-2022, 16:47)Reklov schrieb: Der Mensch, wie er nun mal denkend begabt ist, will sich auch nicht täuschen und so bleibt ihm, neben den Naturwissenschaften, das philosophische Denken, welches er zum Vorstellen von versch. Möglichkeiten verwendet. Dabei werden auch keine Schranken gesetzt, denn allein durch die Gefahr des Nichts hindurch ist philosophierend der Weg zu finden.Und was hat das mit Wahrheit zu tun?
Übrigens: Das mit der "fraglosen Wirklichkeit" verstehe ich nicht.
(10-12-2022, 16:47)Reklov schrieb: Wollen wir aber genauer wissen und fragen, was denn eigentlich dieses WIRKLICHE sei, aus dem und das alles ist, so können wir schnell die Erfahrung machen, dass wir mit unserem Wissen ins Leere fallen - denn dieses Wirkliche ist lediglich das Zeitliche und das AnschaulicheNun ja, das liegt einfach daran, dass es das "eigentlich Wirkliche" gar nicht gibt. Es handelt sich dabei um eine Illusion aus unserem Dasein in Mittelerde.
Wir haben dies Problem auch bereits ausführlicher behandelt: (1.), (2.) und (3.)
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard