06-12-2022, 23:15
Yoga-Meditationssysteme sind relativ atheistisch. Man identifiziert sich vielleicht mit Shiva, dessen Name "glücksverheißend" bedeutend, auf gut Deutsch: Wer das macht, bekommt irgendwann Samadhi, die tiefe Versenkung hin, es braucht nur viel Ausdauer und Askese. Aber es ist meist nicht etwas Anderes, das man anstrebt, vor allem nichts Personales, dem man sich unterordnet. Es geht eher um ein rituelles Sich-Einfinden, ein Sich-Besinnen auf das, was man in der Theologie das Prä-Existente nennen würde - aber im Yoga eher das darstellt, was vor der Urmaterie und der intellektuellen Individuation ist - Purusha, die Morgenröte, reines Bewusstsein etc. Bevor all die Probleme des Tages zuschlagen können, das Arbeits- und Verantwortungsbewusstsein einsetzt und seinen Tribut gezollt bekommen haben will - dieses Bewusstsein.
Samkhya beziehungsweise Samkhya-Yoga geht so weit zu behaupten, dass das Wissen um solche Sachverhalte bereits zur Befreiung führt - weniger dramatisch ausgedrückt vielleicht: gar nicht erst zum Arbeitstier werden den Tag über, versuch's mal mit Gemütlichkeit.
Samkhya beziehungsweise Samkhya-Yoga geht so weit zu behaupten, dass das Wissen um solche Sachverhalte bereits zur Befreiung führt - weniger dramatisch ausgedrückt vielleicht: gar nicht erst zum Arbeitstier werden den Tag über, versuch's mal mit Gemütlichkeit.
