(15-07-2022, 15:55)Reklov schrieb: ... "Sinn-Fragen" zu stellen, ist mehr den Philosophen (Geisteswissenschaftlern) überlassen, obwohl natürlich auch Naturwissenschaftler "sinnvole" Fragen stellen.
"Kreativ", im Sinne der Künste, sind Naturwissenschaftler (in der Regel) nicht. Ihr Erfindungsreichtum erstreckt sich auf andere Felder.
Geht's Dir darum, meine Ansicht von Dir zu bestaetigen? Wissenschaft ist ohne Kreativitaet nicht moeglich. Dass die meisten Wissenschaftler wohl keine Musik komponieren, stimmt schon. Instrumente spielen dagegen viele, da Musik viel mit mathematischer Begabung zu tun hat. Zwei meiner Kollegen in meiner letzten Arbeitsgruppe spielen in einem Symphonieorchester und geben haeufiger Konzerte. Aber, wie gesagt, darum ging's mir gar nicht: Wissenschaft ist schon von der Definition her kreativ. Ohne Kreativitaet schafft niemand neues Wissen.
(15-07-2022, 15:55)Reklov schrieb: Dass aber die Arbeiten mancher Naturwissenschftler unbestritten auch zu großen Bedrohungen und Missständen geführt haben, kannst auch Du nicht schön reden!
Nun, wer kreativ ist, also wirklich etwas Substantielles veraendert, hat auch immer die Moeglichkeit, dass dabei etwas nicht so Positives herauskommt. Wieso sollte ich das schoen reden wollen? Da aber Wissenschaft immer weitergeht, kann das alles auch wieder korrigiert werden.
(15-07-2022, 15:55)Reklov schrieb: ... nun, - wer seine Argumente mit "ich glaube nicht..." starten lässt, steht auf keinem so festen Boden!
Nun, dass Dir wissenschaftliche Sprache fremd ist, hast Du ja oft genug bewiesen; so auch hier. Mit Gewissheiten handeln normalerweise die Religioesen.
(15-07-2022, 15:55)Reklov schrieb: Vom "realen" Jesus kannst Du auch nicht sprechen wollen, denn Du bist ihm ja nie begegnet!
Was voellig egal ist, da "meine" Interpretation nur auf dem ueberlieferten Text beruht. Und der sagt halt verschiedene Dinge, so dass Deine Gewissheit, Jesus waere nicht an weltlichen Dingen interessiert, auf sehr wackeligen Fuessen steht.
(15-07-2022, 15:55)Reklov schrieb: "Gescheitert" ist das Christentum "offenschichtlich" nun auch nicht...
Knapp daneben ist auch vorbei. Gescheitert sind die Prophezeiungen Jesu in den Evangelien. Zu Lebzeiten seiner Zuhoerer begann nicht das Reich Gottes auf Erden, erkaempft durch die himmlischen Heerscharen. Das war meine Aussage.
Stattdessen machst Du aus meiner Aussage etwas Absurdes, wie dass das Christentum gescheitert sei. Im Strohmaenner Abfackeln bist Du gut.
(15-07-2022, 15:55)Reklov schrieb: ... denn trotz Zeiten langer und heftiger Verfolgung haben sich die "Worte Jesu" bis heute gehalten und in vielen Fällen bewahrheitet, während unzählige Parolen "weltlicher" Herrscher spurlos im Sand verschwunden sind.
Oh, alle Beispiele, die von Dir bis jetzt kamen, in denen sich angeblich die "Worte Jesu" erfuellt haetten (bzw. Prophezeiungen der Bibel insgesamt), waren allesamt falsch.
(15-07-2022, 15:55)Reklov schrieb: Auch Deine persönliche Deutung zur damaligen "Tempelwährung" wurde schon völlig anders interpretiert.
Das mit der Tempelwaehrung ist nicht meine persoenliche Deutung, sondern ein historisches Faktum. Die einzige, im Tempel erlaubte Waehrung war der Tyrische Schekel, also eine Muenze, die in der Stadt Tyros gepraegt wurde, von der Du auch mal vehement die gescheiterte Prophezeiung, sie wuerde nie wieder besiedelt werden, verteidigt hattest. Und da viele Tyrische Schekel aus der Zeit Jesu bis heute ueberdauert haben, wissen wir genau, dass dieser immer das Abbild des Gottes Baal-Melkart trug. Aus diesem Grund gab es die Geldwechsler im Tempel. So wuerde uebrigens auch das Randalieren Jesu im Tempel mehr Sinn machen.
Es ist auch nicht "meine persoenliche Deutung". Was nicht nur manchmal, sondern fast immer anders interpretiert wird, ist natuerlich die Deutung dieses Satzes. Folgst Du den Katholiken, so hat Jesus hier gesagt, dass man der Obrigkeit bedingungslos folgen sollte, um nur eine von vielen zu nennen.
(15-07-2022, 15:55)Reklov schrieb: Da die damaligen Münzen das Bild des Kaisers aufgeprägt hatten, soll dem Kaiser, nach den Worten Jesu, das gegeben werden, was ihm gehört. Damit wird zunächst nicht in Frage gestellt, dass Steuern gezahlt werden müssen.
Dass hier in der vorliegenden Version Jesus die an ihn gestellte politische Frage umschifft hat, ist zumindest mir klar. Das habe ich hier auch schon als wahrscheinlichste Deutung praesentiert.