09-05-2022, 17:03
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09-05-2022, 18:12 von Ekkard.
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(12-04-2022, 12:39)Reklov schrieb: Hallo Ulan,Karten zeigen auch nicht alles, zum Beispiel den Zustand dieser abgebildeten Wälder, die waren nämlich, anders als heute, in weitem Umkreis um die Dörfer und Siedlungen wie mit dem Besen ausgekehrt, weil man damals allein mit Holz (Schwachholz, Reisig, Rinden, Zapfen) heizte, (die großen stehenden Bäume mit dem wertvollen Holz gehörten dem Grundherrn und durften nicht einfach als Brennholz gefällt werden), das Vieh zur Weide in die Wälder trieb (das somit jede Sorte Unterwuchs abfraß) und sogar Laub und Nadeln nicht am Waldboden liegen ließ, sondern als Einstreu in die Tierställe karrte, denn mit Stroh machte man damals wichtigeres als Ställe einzustreuen. Durch diese lichten Wälder konnte ein Reiter mühelos reiten, ohne jemals an einen Ast zu stoßen, denn alles was für Holzsammler an Ästen höhenmäßig erreichbar war, war längst abgebrochen und weggebracht worden. Deshalb gab es damals auch sogar in extrem trockenen Sommern kaum jemals Waldbrände (die man mit der damaligen Technik gar nicht hätte löschen können), es war einfach nichts da was einen Waldbrand hätte nähren können, denn gesunde große Bäume brennen nicht gut. Es ist der durchgetrocknete Abfall auf dem Boden, dürres Gras, Äste, Tannenzapfen, die einen Brand schüren.
... "umsonst" ist nur die moralische Entrüstung, denn die Kosten für die Rodung der Wälder auf unserer Erde werden weit teurer ausfallen, als sich das mancher ausmalen kann/will. Die gedankenlose Rodung begann aber in Europa schon im frühen Mittelalter. Eine alte Karte zeigt deutlich, dass im Mittelalter die Waldflächen in Deutschland noch stolze 2/3 des Landes bedeckten!
Gruß von Reklov
Allerdings dürfte klar sein, daß Waldbestand und Bevölkerungszahl bzw. Industrialisierung miteinander korrelieren, mehr Bevölkerung braucht mehr Holz und mehr Land für Ackerbau, und rund um die Glashütten als frühe Industrien war das verfügbare Holz schon ziemlich früh verbraucht. Und in den Ländern, wo es heute noch echte Urwälder gibt, hat das Bevölkerungswachstum oder die wirtschaftliche Entwicklung noch lange nicht den Spitzenpunkt erreicht.
Sorry, OT. Aber ja, das Bedrohungsempfinden nimmt mit der Entfernung ab, und die Ukraine ist schon Vorhof Europa. Außerdem ist der Angreifer eine Atommacht und intern alles andere als stabil. Man kann das Russland der Oligarchen (Russenmafia!) locker mit dem IS vergleichen, der auch vom Ausrauben und Auspressen der eroberten Gebiete lebt und in die Bredouille kommt, wenn vor Ort alles schon ausgepreßt ist und keine neuen Eroberungen mehr möglich sind. Auch in Russland wird alles von wirtschaftlichem Wert längst von Putin und seinen Oligarchen beherrscht, und wenn man nicht auf diesem ständig sinkendem Status Quo sitzen bleiben will, ist man auf Neueroberungen angewiesen. Kasachstan, Georgien, jetzt die Ukraine als Kornkammer des Nahen Ostens, mit der sich wunderbar diese Länder unter Druck setzen ließen, drohender Hunger ist eine mächtige Waffe.