10-04-2022, 17:40
(09-04-2022, 22:57)Ekkard schrieb: Gemeint ist, dass die Fusion der leichten Elemente (Wasserstoff, Helium) zu schwereren bei ausschließlicher Beachtung der Elektrodynamik gar nicht erst stattfände. Er erläutert dann, wie es sein kann, dass die Teilchen trotzdem fusionieren, sofern genügend Energie zur Verfügung steht. Die Quantenphysik zeigt halt einen Weg auf, wie zwei positiv geladene Kerne vornehmlich zwei Protonen fusionieren. Dabei spielt die Ortsunsicherheit eine Rolle. Teilchen sind keine Punkte, sondern im Rahmen der Heisenbergschen Unschärfe von Impuls und Ort "verschmiert" m. a. Worten eine Verteilung von Aufenthaltswahrscheinlichkeiten (Wolke). Und diese können sich, genügend Stoßenergie voraus gesetzt, überlappen und durchdringen. Damit geraten sie in den Bereich der "Starken Kernkraft" und können trotz der elektrodynamischen Abstoßung fusionieren
danke für deine erläuterung - so ergibt das ja auch sinn und ist nichts unerwartetes, aber offenbar zu kompliziert für naturwissenschaftlich schlichtere gemüter (wobei mir schon klar ist, daß beim versuch, quantenphänomene populärwissenschaftlich zu erklären die gefahr immer sehr groß ist, falsche vorstellungen zu erzeugen bzw. zu festigen - wie man an reklov sieht)
gleichnamig geladene teilchen stoßen sich natürlich immer ab - aber in der quantenwelt gibt es halt immer die "ausnahmen", daß also einzelne teilchen sich nicht so verhalten, wie sie klassisch "sollten". stichwort tunneleffekt: eigentlich sollte kein teilchen in der lage sein, den potentialwall zu überwinden (weil dazu sehr viel energie nötig wäre), aber manche teilchen "durchtunneln" ohne aufwand diesen potentialwall. erklärlich dadurch, daß sinngemäß "nicht genau feststeht, wo ein teilchen grade ist" - "vor" oder "hinter" dem potentialwall. sodaß eben irgendwann ein teilchen "auf der falschen seite gesichtet wird", wo es eigentlich klassisch gar nicht sein dürfte
auch die kernfusion in sternen ist ja ein solcher tunneleffekt. das proton durchtunnelt den potentialwall, den die coulombkraft zwischen ihm und dem zweiten proton aufgerichtet hat, und es macht eben trotzdemm "zoom". mit verschwindender wahrscheinlichkeit, die durch zunehmenden druck und temperatur höher wird. die entscheidenden faktoren sind also immer noch druck und temperatur, und nicht das selbstverständliche vorhandensein quantenmechanischer tunneleffekte
auf jeden fall aber ist es zumindest irreführend, wie reklov zu suggerieren, daß durch die unschärferelation die coulombsche abstoßung aufgehoben würde. und warum es nun einen wasserstoffkern "zerreißen" sollte (fliegen dann die drei quarks isoliert durch die gegend oder was?), ist mir immer noch nicht klar. auch nicht, warum c, n, f, o usw. schwere elemente sein sollten. oder was daran metaphysisch sein oder die kontingenz der welt begründen sollte
wie immer: reklov zitiert etwas geistig bestenfalls halbverdautes und zieht daraus seine kruden schlüsse (die eigentlich nur non sequiturs sind) - und unterstellt dabei, daß anerkannte autoritäten seine seltsame weltsicht teilten
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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