17-02-2022, 18:45
(17-02-2022, 04:04)Apollonios schrieb: Es läuft falsch, dass Religion organisiert ist. Ihrem Wesen nach ist sie individuelle Privatsache, d.h.: müsste es sein. Also etwas, was das Individuum sich selbst als seine subjektive Wahrheit erarbeitet auf der Basis persönlicher Erlebnisse, Erfahrungen und Folgerungen
jein
religiöser glaube erfüllt ja doch (auch wenn marx das gesagt hat - ich seh das immer noch so) in erster linie, also für die meisten gläubigen, eben die funktion des "opium fürs volk". also sich einen unsichtbaren freund zu imaginieren, auf den man sich verlassen, dem man sich anvertrauen kann und der einem weiterhelfen wird (und tut er das ganz offensichtlich nicht, wird das auch seinen tieferen, unerforschlichen sinn haben und dem hilfesuchenden auf jeden fall zugutekommen - auch wenn niemand weiß, wie)
und so was funktioniert umso besser, wenn man diesen glauben in der gruppe praktiziert, gern verstärkt durch diverse rituale, sich also gegenseitig der wirkung des opium-placebos versichert
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)

