17-02-2022, 04:04
Zur Ausgangsfrage, was bei der Menschheit falsch läuft, gibt es viele Antworten, von denen die meisten mit Religion wenig oder nichts zu tun haben. Hier ist aber das Religionsforum, und daher ist die Ausgangsfrage speziell unter diesem Aspekt zu beantworten, d.h.: Was läuft bei der Menschheit falsch, insoweit Religion dabei eine Rolle spielt? Hier sehe ich, wenn man von speziellen Einzelheiten einzelner Religionen absieht, zwei valide allgemeine Antworten:
1. Es läuft falsch, dass religiöse Positionen in Texten formuliert sind, die auf Gott als Urheber zurückgeführt werden und damit einen mehr oder weniger konsequent durchgezogenen Anspruch auf Unfehlbarkeit erheben. Dieser Anspruch kann nicht eingelöst werden, er zerbröselt bei unbefangener Befassung mit den Texten. Um den Anspruch dennoch aufrechtzuerhalten, muss man sich auf befangene Weise damit befassen, und das bekommt den Leuten schlecht. Es ist eine Selbsterziehung zur Unredlichkeit, Inkonsequenz und Missachtung evidenter Tatsachen. Das erzeugt in den betreffenden Personen einen inneren Zwiespalt, der ihnen umso mehr schadet, je intelligenter sie sind und je weniger sie die erforderliche Selbsttäuschung hinkriegen. Wenn die Person die Religion in den Mittelpunkt des Lebens stellt, etwa als Priester, dann wird daraus sogar eine existenzielle Krise. Die Lösung wäre, sich von der Autorität solcher Texte zu emanzipieren. Ein religiöser Mensch kann man dann dennoch bleiben, wenn man will.
2. Es läuft falsch, dass Religion organisiert ist. Ihrem Wesen nach ist sie individuelle Privatsache, d.h.: müsste es sein. Also etwas, was das Individuum sich selbst als seine subjektive Wahrheit erarbeitet auf der Basis persönlicher Erlebnisse, Erfahrungen und Folgerungen. Sobald aus dieser Privatsache eine soziale Struktur gemacht wird, ist der Sündenfall der Religion geschehen. In dem Moment, wo sie beginnt kollektiv betrieben zu werden und kollektiv eingeführten Normen zu unterliegen, hat sie ihre Unschuld verloren. Zwar ist nichts verkehrt daran, über die Privatsache beliebig zu kommunizieren mit anderen, die an der Thematik interessiert sind; aber sobald eine Struktur entsteht mit einem Guru/Papst/Kalifen/Landesbischof/Ratsvorsitzenden/Vereinspräsidenten und einem Leitungsgremium, einem Kassenwart usw., ist die Religion schon auf der schiefen Bahn. Die Lösung wäre: als religiöser Mensch, der man ist, sehr bewusst konfessionslos zu sein und genau zu wissen, warum man auf jeden Fall konfessionslos ist.
1. Es läuft falsch, dass religiöse Positionen in Texten formuliert sind, die auf Gott als Urheber zurückgeführt werden und damit einen mehr oder weniger konsequent durchgezogenen Anspruch auf Unfehlbarkeit erheben. Dieser Anspruch kann nicht eingelöst werden, er zerbröselt bei unbefangener Befassung mit den Texten. Um den Anspruch dennoch aufrechtzuerhalten, muss man sich auf befangene Weise damit befassen, und das bekommt den Leuten schlecht. Es ist eine Selbsterziehung zur Unredlichkeit, Inkonsequenz und Missachtung evidenter Tatsachen. Das erzeugt in den betreffenden Personen einen inneren Zwiespalt, der ihnen umso mehr schadet, je intelligenter sie sind und je weniger sie die erforderliche Selbsttäuschung hinkriegen. Wenn die Person die Religion in den Mittelpunkt des Lebens stellt, etwa als Priester, dann wird daraus sogar eine existenzielle Krise. Die Lösung wäre, sich von der Autorität solcher Texte zu emanzipieren. Ein religiöser Mensch kann man dann dennoch bleiben, wenn man will.
2. Es läuft falsch, dass Religion organisiert ist. Ihrem Wesen nach ist sie individuelle Privatsache, d.h.: müsste es sein. Also etwas, was das Individuum sich selbst als seine subjektive Wahrheit erarbeitet auf der Basis persönlicher Erlebnisse, Erfahrungen und Folgerungen. Sobald aus dieser Privatsache eine soziale Struktur gemacht wird, ist der Sündenfall der Religion geschehen. In dem Moment, wo sie beginnt kollektiv betrieben zu werden und kollektiv eingeführten Normen zu unterliegen, hat sie ihre Unschuld verloren. Zwar ist nichts verkehrt daran, über die Privatsache beliebig zu kommunizieren mit anderen, die an der Thematik interessiert sind; aber sobald eine Struktur entsteht mit einem Guru/Papst/Kalifen/Landesbischof/Ratsvorsitzenden/Vereinspräsidenten und einem Leitungsgremium, einem Kassenwart usw., ist die Religion schon auf der schiefen Bahn. Die Lösung wäre: als religiöser Mensch, der man ist, sehr bewusst konfessionslos zu sein und genau zu wissen, warum man auf jeden Fall konfessionslos ist.

