(05-02-2022, 18:13)Apollonios schrieb: Der Atheist hat das Bedürfnis, nicht mit Religion belästigt zu werden, und der Religiöse hat das Bedürfnis, für seine Werte eine objektiv existierende Grundlage zu haben. Soweit jede Seite sich damit zufriedengibt, ihr Bedürfnis befriedigen zu können, herrscht Frieden. Zum Konflikt kommt es, sobald eine Seite versucht, der anderen ihre Anschauung aufzudrängen mit der Behauptung, diese lasse sich als zwingend notwendig erweisen. Das hat Georg05 auf seine unbeholfene Weise probiert, und das Ergebnis ist dementsprechend.
Wenn immer nur die Rede von Anschauungen zu wirklich fundamentalen, ungeklaerten Fragen kaeme, gaebe es in der Tat keinerlei Konflikte. Wenn jemand meint, Gott haette die Welt erschaffen, fein; soll er damit gluecklich werden. Das kann ihm eh niemand widerlegen, und eine Erklaerung ist so gut - oder so schlecht - wie viele andere. Wer meint, seine inneren Zwiegespraeche mit einem persoenlichen Gegenueber, das er als Gott etikettiert, halten zu muessen, darf das meinetwegen auch gerne tun. Wenn ich mit dem Religioesen irgendwelche prinzipiellen Probleme haette, wuerde ich hier gar nicht schreiben, da mich das Thema halt auch interessiert, und zwar nicht aus irgendeinem, wie auch immer motivierten, missionarischen Antrieb.
Wen man hier aber immer wieder trifft, ist der Lueckengott, der nicht nur existenzielle Fragen, sondern fast immer persoenliche Wissensluecken fuellen soll, wobei viele dieser Luecken ausserhalb der persoenlichen Erfahrung dieses religioesen Menschen gar nicht existieren, wie man es bei Reklov oder Sinai immer wieder sieht. Georg05 dagegen hat sich dem Gespraech verweigert. Ich habe ihm eine ganze Reihe Alternativen zu seiner These angeboten, und zwar aus beiden Gebieten, aus dem wissenschaftlichen Bereich und auch aus dem der Religion. Das hat er sich aber nicht mal anschauen wollen. An dem Punkt verkommt halt jeder angebliche Versuch des Austausches zum reinen Missionieren.

 
 

 
