(21-01-2022, 23:16)Schmiede schrieb: Nicht des Unwillens der Kirche wegen, sondern weil die Leute die Schrift Jahrhunderte lang schlichtweg nicht lesen konnten. Wenn ich sehe, wie sich in protestantischen Kreisen um die rechte Auslegung gestritten wird, als hinge das Heil dran, frage ich mich auch, wo hier der Gewinn liegt.
Hallo Schmiede,
... wer Gedanken nur ausspricht, kann damit rechnen, dass sie a) beim Hören nicht recht erfasst und schon gar nicht in Ruhe überdacht werden können

Die Auslegung der Bibel begann übrigens in Deutschland erst richtig, als die Druckerkunst eine problemlose Vervielfältigung der bibl. Schrift ermöglichte. Erst zu dem Zeitpunkt, als die Bibelübersetzung M. Luthers in vielen Häusern auf dem Tisch lag, begannen die vielfältigen privaten Diskussionen um den Sprachsinn des bibl. Textes.
Man sieht ja auch an diesem Forum, wie unterschiedlich bis heute diskutiert und argumentiert wird, - werden kann.
"Gott" aber ließ uns schon vor langer Zeit durch den Propheten Jesaja ausrichten: >> Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken / und eure Wege sind nicht meine Wege - / Spruch des Herrn. So hoch der Himmel über der Erde ist, / so hoch erhaben sind meine Wege über eure Wege / und meine Gedanken über eure Gedanken. <<
Was also vemögen wir Menschen mit unseren "beschränkten" Einsichten über das Sein und Dasein schon absolut korrekt zu sagen?

Wissenschaft ist "öffentliches Wissen" und Glaube bleibt "privates Wissen". Wer welches "bevorzugt", hängt von vielen Faktoren ab und nicht alle davon sind "messbar" oder "errechenbar".
Gruß von Reklov