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Idealismus - ein Teil von Religion?
#12
(02-11-2021, 15:00)Reklov schrieb: Überprüfen kann man bestenfalls "messbare" materielle Erscheinungen, aber nun mal keine Ideen. Manche Ideen von sog. "Pionieren", wurden ja bekanntlich zunächst heftig von vielen Vernunftbegabten verspottet, ja sogar verdammt, stellten sich jedoch später als durchaus förderlich/hilfreich für die Menschheit heraus.
Natürlich kann man Ideen - besser Aussagen über sie - , seien sie ideeller oder sachlicher Natur, überprüfen. Deine Beispiele zunächst verworfener Ideen belegt ja sehr deutlich, dass Prüfungen (später) zu einem positiven Urteil geführt haben. Hätte man auch gleich besser untersuchen können, aber das ist der Lauf der Dinge.

Rein soziologische Ideen (Beispiel Kommunismus) kann man genauso prüfen. Deren Auswirkungen sind aber außerordentlich komplex, v. a. gibt es dabei Gewinner und Verlierer. Die Prüfung führt dann eben auf statistische Werte. Alles andere ist eine Frage, wie man mit Gewinnern und Verlierern umgeht. Also die Prüfung rundweg in Frage zu stellen, ist eher eine Art intellektueller Kurzschluss.

Kommen wir zu Vorstellungen transzendenter Natur:
(02-11-2021, 15:00)Reklov schrieb: Kommt es jedoch zu transzendenten "Vorstellungen/Ideen", so versagen alle noch so präzisen techn. Geräte, wie sie z.B. in den Naturwissenschaften Anwendung finden.
Welch Wunder! Die naturwissenschaftlichen Methden schließen weltanschauliche Vorstellungen a priori aus. Das sollte sich herum gesprochen haben!

Gleichwohl kann man die Wirkung solcher Vorstellungen im sozialen Bereich beschreiben und prüfen außer jenen, von denen gesagt wird, sie seien "Geheimnis des Glaubens". Der Gedankenmüll besteht darin, dass Aussagen dieser Art vor jedem Zweifel geschützt werden zunächst verbal in der Verkündigung und schließlich mental nach Verinnerlichung: Aussagen, die nicht geprüft werden dürfen oder sollen, sind schlicht irrelevant fürs Zusammenleben. Denn es wird dadurch niemals klar, wer in der Anwendung Gewinner und wer Verlierer sein werden. Die Hexenverfolgung war seinerzeit ein solches Konstrukt. Es ist bis heute nicht klar, wer eigentlich die Gewinner waren - außer jenen amtlichen Erbschleichern der Kirche.

Prüfen kann man also solche Vorstellungen sehr wohl. Nur meistens haben sie keine Relevanz außer dass sich gewisse Teilnehmer des Regimes die Taschen voll stopfen. Und vermutlich deshalb wurden sie gefördert. Die Prüfung lautet einfach: Wem nützt die Vorstellung?

(02-11-2021, 15:00)Reklov schrieb: ... -  was nützt uns bei der unlösbaren Frage zum Ur-Grund (von manchen mit dem Wort "Gott" eingekleidet), dass sich bewegende materielle Teilchen, seien sie nun groß oder klein, sich nur stoßen und treiben und einander Widerstand leisten könnten?
Wenn du unbeding solche Kategorienfehler machen willst, bitte! Nur, dir muss klar sein, dass derartige Argumente philosophisch (im übrigen auch religiös) nichts zählen.

(02-11-2021, 15:00)Reklov schrieb: Für Materialisten und Naturalisten war und ist die Transzendenz schon immer ein Problem gewesen.
Nein, ist sie nicht! Das "Problem" ist ein didaktisches. Es wird mit Argumenten wie vorstehend ausgefochten. Solange Vorstellungen transzendenter Natur Privatsache sind, kann jede/r denken was sie/er mag in der Form "genehmer Mythologie". Aber sobald eine Organisation sie propagiert, muss es sofort heißen: Für wen gut? - Und da sieht es ganz schrecklich nach "Herrschaft" aus!

(02-11-2021, 15:00)Reklov schrieb: Der Materialist kann aber nicht bestreiten, dass es nun mal Bewusstseinszustände mit solchen Inhalten gibt, die sich jeder messbaren Prüfung entziehen!
Mit Verlaub: Das ist Unsinn. "Messbarkeit" muss ja nicht heißen mit Waage, Amperemeter usw. Aber die Frage: "Wem nützt es", ist ja auch eine "Messung". Denn sie scheidet Gewinner und Verlierer.

(02-11-2021, 15:00)Reklov schrieb: Wäre es also falsch anzunehmen, dass es ein grundlegendes Naturgesetz gibt, welches besagt, dass sich ein solcher Inhalt immer dann einstellt, wenn eine materielle Struktur von bestimmter komplexer Art vorliegt und dass sich dieser Inhalt in systematischer Weise mit seiner materiellen Basis verändert?
Ein grundlegendes Naturgesetz deshalb, weil die zugrunde liegende Tatsache aktuellen Bewusstseins nicht in einfachere Bestandteile zerlegbar ist! Nicht zerlegbar auf eine Weise, dass sich die Gesetzmäßigkeit, aufgrund deren sie sich einstellt, nicht aus einer Kombination grundlegender Gesetze ergeben kann. ...
Die Frage erscheint mir unverständlich. Sie beruht auf dem bereits kritisierten Kategorienfehler.

(02-11-2021, 15:00)Reklov schrieb: Wenn man aber schon menschliche Gedanken und Ideen "überprüfen" will/wollte, wer sollte da als geeigneter "Prüfer" auftreten? Wer besitzt schon den dazu nötigen gesamten Überblick über Sein und Dasein?
Nur partielle Richtigkeiten vorweisen zu können, reicht dazu in keinem Fall aus!
Hä? Schon mal was von Demokratie und der intellektuellen Leistung der Vielen gehört (Schwarm-Intelligenz oder auch einfach nur Umfragen)? Man bekommt doch recht schnell die Erkenntnis, wo sich die Gewinner herum treiben.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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RE: Idealismus - ein Teil von Religion? - von Ekkard - 02-11-2021, 21:33
Idealismus - ein Teil von Religion? - von Ulan - 30-10-2021, 22:03
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