(02-11-2021, 13:59)Reklov schrieb: ... Du gehst mir dem Wort "natürlich" zwar recht locker um, solltest dann aber auch sagen können, wie man "untersuchen" will/kann, ob Atheisten od. Gläubige den größeren Schaden im "Dasein auf Erden" anrichten, was ja ein Teil der vorangehenden Frage war - so wie ich sie eben aufgefasst hatte!?
Wo war das Teil der vorangehenden Frage? Woraus hast Du das zurechtgesponnen?
Was Glaube angeht, sprach ich ausdruecklich von "Monotheismus". Die Intoleranz steckt schon im 1. Gebot: „Du sollst neben mir keine anderen Götter haben.“ Daraus leiten Anhaenger monotheistischer Religionen das Gebot ab, Andersglaeubige - was dann im Einzelfall bis in kleinste Details des Glaubens geht - zu verfolgen. Wen das Thema interessiert, der kann die Buecher von Jan Assmann dazu lesen.
Die "unheilige Allianz", die ich ansprach, war die von Neuplatonismus (einer Richtung der griechischen Philosophie) und Christentum (bedarf wohl keiner Erlaeuterung). Natuerlich gibt es zahlreiche Texte, in denen sich christliche Apologeten ueber die "atheistischen" Philosophen (die monotheistische Definition des Begriffs ist natuerlich besonders eng) in sehr krasser Weise ablehnend aeusserten. Nichtsdestotrotz hat das Christentum grosse Teile der neuplatonischen Philosophie absorbiert; gemeinsam haben sie das Wissen der Antike als "diesseitige Ablenkung" entsorgt.
Und an dem Punkt kommt dann das Thema "Idealismus" zum Tragen, was ja primaer ein Begriff der griechischen Philosophie ist und nichts mit Atheisten oder Glaeubigen zu tun hat. Es geht um die platonische Ideenlehre, der Du so sehr anhaengst.
Was die "soziologische Pruefung" angeht, geht's hier nicht um Dein billiges "tu quoque". Seit wann haben Atheisten (als Gruppe - Einzelbeispiele, die ihre Ursache in anderen als Glaubensgruenden haben, gibt es natuerlich immer) Probleme mit soziologischen Ueberpruefungen? Die Situation ist doch bei Gottglaeubigen ganz anders; da gibt es eine eingebaute Hemmschwelle, das Objekt der Verehrung - den allmaechtigen Gott - zu hinterfragen, egal ob soziologisch oder in anderer Weise.

