(15-10-2021, 22:57)Ekkard schrieb: Das müsste man schon genauer sagen, etwa in der Form: "Eine Aussage ist wahr, wenn sie zu jeder Zeit und an jedem Ort überprüft und bestätigt werden kann".
(15-10-2021, 19:20)Reklov schrieb: Demnach können z.B. "kurzlebig" auftauchende Erscheinungen, wie Personen, Flora und Fauna nicht der Wahrheit zugeordnet werden, denn, ob diese "Formen" zu jeder Zeit und an jedem Ort (im Kosmos!) "wahr" sind, bleibt nicht überprüfbar, darf also zumindest bezweifelt werden.Ich bitte dich! Die Zuordnung eines Dinges oder einer Person zu Wahrheit ist leider Quatsch. Nur Aussagen können wahr sein. Aussagen über Dinge können natürlich auch falsch sein. Das Ding hat darauf keinen Einfluss, sondern nur der Mensch (gelegentlich auch schlaue Vögel!)
(15-10-2021, 19:20)Reklov schrieb: Gegenständliche Erscheinungen sind zwar wirksame Faktoren in der von uns so "wahrgenommenen" Realität, bilden aber nicht die WAHRHEIT, welche dem Maßstab des griech. Philosophen entsprechen, denn der früher oder später einsetzende Zerfall von allen materiellen Erscheinungen kann nicht geleugnet werden!Vollkommen "falsches Fahrwasser"!
Hallo Ekkard,
nun müsste nur noch ein (wie auch immer geartetes) Wesen auftreten, welches Deine Forderung, "überprüfen und bestätigen, zu jeder Zeit und an jedem Ort" - vornehmen könnte.
Zuordnung und Aussage zu einem Ding oder einer Person sind ja "Zwillingen" ähnlich und unterliegen deswegen auch der von mir schon öfter angesprochenen Grenze menschlicher Erkenntnis, - wenn es zur Rede über die "absolute Wahrhreit" kommt.
Es reicht auch nicht aus, meine Aussage im zweiten Textkasten lediglich mit "falsches Fahrwasser" zu kommentieren! Förderlicher wäre hierzu eine überprüfbare Gegenrede gewesen. Mir scheint aber, dass an solchen Grenzen angelangt, alle Menschen doch ziemlich ratlos dastehen, obwohl der eine oder andere sehr fleißig und angestrengt "das Buch der bisher gesammelten und katalogisierten Richtigkeiten" studiert hat.
W. Goethe lässt den "Dr. FAUST" gleich zu Beginn seiner Tragödie sagen:
>> Da steh' ich nun, ich armer Tor,
Und bin so klug als wie zuvor!
Heiße Magister, heiße Doktor gar,
Und ziehe schon an die zehen Jahr'
Herauf, herab und quer und krumm
Meine Schüler an der Nase herum –
Und sehe, daß wir nichts wissen können! <<
Gruß von Reklov

