(12-07-2021, 19:18)Ulan schrieb:(12-07-2021, 19:01)Urmilsch schrieb: Aus der Schrift? Eigentlich geht es doch darum zu erklären wer Christus überhaupt gewesen ist...
Der Thread hier geht von nur zwei Alternativen aus:
1. Jesus war ein juedischer Wanderprediger, der im 1. Jhdt. unserer Zeitrechnung durch Galilaea, Judaea und angrenzende Gebiete gezogen ist, um zu predigen, und dann durch die Roemer hingerichtet wurde; das ist die Geschichte, die uns alle vier kanonischen Evangelien erzaehlen.
2. Die Jesusgeschichte war eine Allegorie, eine politische Geschichte, um den Lesern mitzuteilen, dass die Prophezeiungen aus Jesaja, Daniel etc. jetzt in Erfuellung gehen wuerden, und Jesus ist die fiktive Bote Gottes, der uns als idealisierter Stellvertreter all der Prediger, die dem Untergang Jerusalems vorausgingen, erzaehlt, dass das Reich Gottes jetzt unmittelbar bevorsteht. Was sich dann spaeter verselbstaendigt hat, nachdem sich die Prophezeiung mal wieder nicht materialiserte.
Andere Alternativen sind hier im Prinzip nicht gefragt.
Ich sehe aber, dass der Thread im Prinzip im falschen Forum ist.
Respekt, andere Alternativen sind nicht gefragt, will heißen man beschränkt sich selbst und schließt eine mögliche andere Lösung von vornehinein kathegorisch aus. Was jedoch Ulan, wenn das alles nur Geschichten sind, welche uns etwas vermitteln wollen, was wir mit unserem Gehirn noch nicht kognitiv fassen können? Was wenn du selbst z.Bsp. bevor du jene Simulation startest, in welcher du selbst teilnimmst, festgelegt hast, dass Person x, y, z genau jene Zeilen aus dem Gehirn rinnen, um dir selbst zu erklären wer du und wer dein menschliches Gegenüber ist?
Der 2 Petrus 1, 20-21 kann ja dahingehend interpretiert werden und sind wir mal ehrlich, die Art und Weise wie die Schrift geschrieben wurde, passt viel eher zu genau solch einem Sachverhalt, als das es einem Tatsachenbericht entspräche, denn das Vokabular rund um Christus wurde ja bewusst genau so gewählt, um die Merkmale des Dtn 18, 18-19 hervorzuheben, damit das angekündigte Wort Gottes in der Schrift erkennbar ist. Noch viel abstruser wäre es wenn zumindest dieses Schauspiel rund um Christus tatsächlich in der Simulation bereits festgelgt worden ist und diese Figuren dann tatsächlich vorherbestimmt in der Simulation in Erscheinungtreten.
Die Schriften Ulan, welche Christus beschreiben, erklären, dass dieser zu aller erst einmal der Schöpfer ist, weil folgendes über ihn geschrieben steht:
Zitat:Christus, der Erste in Schöpfung und Erlösung, denn durch ihn ist alles geschaffen was im Himmel und auf Erden ist, sei es sichtbar oder unsichtbar, es ist alles durch ihn und zu ihm geschaffen und es besteht alles in ihm Kol 1, 15-18
Das die dargestellte Figur Christus der Schöpfer ist, kann man sich auch vom Johannesevangelium Kapitel 1, 1-14 ableiten, denn jenes Wort welches alles erschuf wird dort SOHN und zwar in Form des eingeborenen Sohnes. Weiter ist es so, dass wenn sich alles sichtbare und unsichtbare in Christus befindet, dann ist mit dieser Vokabel Christus das ALL verknüpft, was wiederum nicht nur den Aussagen des Thomas Evangeliums entspricht, sondern eine Aussage ist, welche sich auch in weiteren Schriften wie den Nag Hammadi Schriften finden lässt, wo Christus ebenfalls mit dem ALL gleichgesetzt wird. Es ist jedoch vielmehr die Kernaussage welche die Schriften rund um Christus treffen die so interessant sind, denn er erschuf ja alles für sich selbst, denn es ist ja alles zu ihm geschaffen worden. Nun befindet er sich diesen Schriften nach in uns selbst, siehe Joh 14, 20, jener Vater (Gott) welcher selbst Sohn wird, dieses Detail findet man auch im 1 Kor 3, 16, Sure 15:28-29 und vielen Textstellen mehr. Die indischen Schriften beschreiben sowohl die Gottheit, als auch den Schöpfer vollkommen identisch, auch hier wird der eine Gott welchen wir Vater nennen selbst Sohn und Schöpfer, entspricht dem All, während die Vokabel Gott dort für den Wahrnehmenden in all den Individuen wie auch dem zu Wahrnehmenden gleichgesetzt wird, was eben einer Ganzheitslehre entspricht.
Es ist macht keinen Sinn seine Lösungsmöglichkeiten selbst zu beschränken, das wäre so als würde jemand in 500 Jahren die Herr der Ringe Triologie finden und die Reinkarnation vom Ulan würde kathegorisch ausschließen, dass es sich lediglich um eine Geschichte handelt die irgendetwas vom Leser möchte und sei es nur Unterhaltung und Zeitvertreib.
Weiter halte ich es für ausgeschlossen, dass jemand aus Absicht, zum eigenen Machtgebrauch diese Schriften verfasste und darin erklärt, dass Gott Geist ist, welcher in den einzelnen Individuen wohnt, denn wenn das vom Leser verstanden wäre, dann hätten sich alle Machtstrukturen in Luft aufgelöst, weil in diesem Fall der einzig logische Gottesdienst darin bestünde, gut zu seinen Mitmenschen und der Natur zu sein. Das dieses juristisch vollkommen korrekt das Ergebnis dieser Schriften ist, steht auf einem anderen Blatt.
Beleuchtet man diese geschichtliche Darstellung rund um die Vokabeln "Gott und Christus" so wird klar, dass wir nicht nur eine völlig falsche Vorstellung vom SOHN haben, sondern eben auch von Gott und dem Götzendienst, denn dieser entspricht ja dem Anbeten von Dingen die weder hören, sehen, fühlen, noch wandeln kann, allesamt also Dinge die derjenige welcher mit den Sinnesorganen der Schrift nach verknüpft ist eben kann, nämlich der lebendige GOTT, der Wahrnehmende und das Wahrzunehmende.
Sprich: Jesus ist der Schrift nach sowohl Mensch, als auch Mythos und eine Beschreibung für das zusammenhängende Ganze.