15-06-2021, 20:37
(15-06-2021, 17:38)Reklov schrieb: Deine Zugabe baut auf einer rein atheistischen Vermutung auf
mitnichten - und meinetwegen auch tanten. sie ist nur (zumindest für dich) mißverständlich
wenn ich schreibe: ein gott, den es nicht gibt, hat keinen nutzen und keine bedeutung - verstehst du es dann?
denn so ist es gemeint
dein (von mir jetzt mal vermutetes) verständnis als "wenn es einen gott nicht gibt, bedarf es eines solchen ja umso mehr" ist gerade nicht, was ich aussagen wollte. daher ist in meiner aussage auch genau keine vermutung, nicht mal eine "atheistische", sondern sie ist ausdruck gesunden alltagsverstands, also simpler logik
Zitat:Soll man nur das glauben, was man sieht?
natürlich nicht - wir haben ja ein paar sinne mehr zur verfizierung bestimmter aussagen als nur unseren gesichtssinn. und wir haben unser gehirn, um auch schlußfolgerungen logisch nachvollziehen zu können (was letztlich auch die mathematik mit einschließt)
ganz sicher aber sollen wir nichts glauben, einfach nur, weil wir etwas gern so hätten - ohne daß es dafür irgendeine evidenz gibt oder es wenigstens plausibilität besitzt. also mal so im alltag, im austausch mit anderen, auf intersubjektiver ebene. persönlich darfst du natürlich glauben, was du lustig bist
Zitat:Viele rational denkende Menschen akzeptieren die Existenz von Dingen, die sie nicht sehen können
jetzt sag bloß!
hat denn schon mal jemand luft gesehen? trotzdem bezweifelt niemand, daß es sie gibt und wir sie atmen
Zitat:Im Januar 1997 berichtete die Zeitschrift DISCOVER, dass Astronomen etwas aufgespürt hatten, was sie für ein Dutzend Planeten hielten, die entfernte Sterne umkreisen.
Sie sagten seinerzeit: "Bisher sind die neuen Planeten nur durch die Art bekannt, wie ihre Gravitation die Bewegung ihrer Muttersterne stört."
Für die Astronomen bildeten die sichtbaren Auswirkungen der Gravitation die Grundlage, an die Existenz unsichtbarer Himmelskörper zu glauben
falsch
es war die grundlage, die existenz von planeten für wahrscheinlich zu halten
Zitat:Mittelbare Beweise - nicht unmittelbare Beobachtung - waren für Wissenschaftler also eine angemessene Grundlage dafür, das zu akzeptieren, was noch unsichtbar war
mitnichten - und meinetwegen auch tanten. siehe oben
Zitat:Viele Menschen, die an einen "Schöpfer" glauben, sind zu dem Schluss gelangt, dass sie eine ähnliche Grundlage haben, das zu akzeptieren, was sie nicht sehen können
da ist aber nichts "ähnlich" - denn aus welchen physikalischen beobachtungen wollen sie diese schöpferexistenz denn ableiten?
Zitat:Überdies konnte ich einst lesen, dass Wissenschaftler, gestützt auf gegenwärtige Vorstellungen vom Universum, berechnet haben, dass am Rande der Milchstraße nicht genügend chem. Elemente vorhanden gewesen wären, damit sich ein Sonnensystem wie das unsere hätte bilden können.![]()
ach weißt du - ich hab auch schon viel unsinn gelesen
nicht zuletzt in diesem forum hier
Zitat:Gesetz und Ordnung
Alles neigt zur Unordnung. - Wissenschaftler bezeichnen diese Neigung als den "zweiten Hauptsatz der Thermodynamik".
Jeder kann beobachten, dass dieses Gesetz täglich in Kraft ist und Gegenstände, wie Autos, Häuser, Fahrräder etc. unter sich zwingt.
Im Universum gilt das gleiche Gesetz. Man könnte also meinen, die Ordnung im Universum würde in völlige Unordnung übergehen.
Das scheint im Universum jedoch nicht zu geschehen, wie Roger Penrose, Prof. für Mathematik, entdeckte, als er den Zustand der Unordnung (Entropie) des beobachtbaren Universums untersuchte
ist das denn so? und wie hat er das angestellt, den zeitlichen verlauf der entropie im gesamten universum zu bestimmen?
Zitat:Eine logische Deutung solcher Ergebnisse besteht in der Schlussfolgerung, dass sich das Universum von Anfang an in einem geordneten Zustand befand und immer noch ist. Der Astrophysiker Alan Lightman bemerkte, dass Wissenschaftler "es für mysteriös halten, dass das Universum in einem solch hoch geordneten Zustand erzeugt wurde".
dann kannst du uns doch sicher erklären, was unter diesem "hoch geordneten Zustand, in dem das Universum erzeugt wurde" konkret zu verstehen ist. oder wie man ihn festgestellt hat
wenn nicht, muß ich davon ausgehen, daß du hier weitgehend sinnbefreit irgendwelche zitate vorträgst, die du selber gar nicht verstehst
Zitat:Sir Fred Hoyle erklärte in dem Buch DIE NATUR DES UNIVERSUMS:
"Um die Frage nach der Schöpfung zu vermeiden, müsste man annehmen, dass alle Materie des Weltalls unendlich alt sei - und das kann sie aus einem sehr praktischen Grund nicht sein. Der Wasserstoff im gesamten Universum wird dauernd zu Helium umgewandelt. - Wie kommt es dann, dass das Weltall ausschließlich aus Wasserstoff besteht?
Wäre die Materie unendlich alt, so wäre dieses ganz unmöglich. Wir sehen also, dass man, wie das Weltall nun einmal ist, das Schöpfungsproblem einfach nicht umgehen kann."
ach gotterl - ausgerechnet hoyle, der den begriff des "urknalls" ja nur deshalb geprägt hat, um die (in seinen augen) unsinnigkeit eines solchen konzepts zum beginn des universums drastisch vorzuführen. nun, er wurde da eines besseren belehrt
und den von dir zitierten satz könnte man ja auch so formulieren: "Um die Frage nach der entstehung des Schöpfers zu vermeiden, müsste man annehmen, dass dieser im vergleich zur Materie des Weltalls unendlich alt sei", also selber keiner eigenen schöpfung bedarf. nur: wenn man schon so was annimmt, kann man auch gleich annehmen, daß das universum keines schöpfers bedarf und wie diese behauptete figur "von selber" entstand, sich aus dem nichts manifestierte. rein von der logik her: absolut gleichwertig, nur ist dein "schöpfer" dann nach occam's razor überflüssig und somit zu verwerfen
hoyle irrt natürlich in deinem zitat (weshalb ich auch nicht an dessen authentizität glaube) - denn "das Weltall besteht" selbstverständlich nicht "ausschließlich aus Wasserstoff "
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)

