27-05-2021, 17:54
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27-05-2021, 22:08 von Ekkard.
Bearbeitungsgrund: Betreff aktualisiert
)
(27-05-2021, 16:59)Reklov schrieb: Ch. Darwin zeigte die Veränderungsfähigkeiten innerhalb der lebenden Arten auf, was also nicht ständig neue "Schöpfungsprozesse" erfordert. - So haben sich z.B., laut Expertenmeinung, die ehemals großen Flugsaurier in kleinere Formen "entwickelt", ihre nackte Hornhaut mit einem wärmenden Federkleid "bedeckt" und sich auf diese Weise - überlebenstüchtig - an wechselnde Umweltbedingungen angepasst. Zu dieser Aussage wird gerne der fast identische Skelettbau von Flugsauriern und ihren kleineren Nachkommen, den Vögeln, herangezogen.
@Reklov: Die Aussagen von Charles Darwin sind fuer unsere Diskussion ohne Belang. Wir wissen heute ungleich mehr ueber Evolution als er jemals haette hoffen koennen zu erfahren.
Korrektur: Voegel sind keine Nachfahren von Flugsauriern; wenn das ein "Experte" war, dann zitierst Du ihn entweder falsch, oder er ist halt kein Experte fuer Evolution. Voegel sind offensichtlich nicht aus Flugsauriern entstanden; dafuer ist der Skelettbauplan viel zu unterschiedlich (also nicht, wie oben behauptet, "fast identisch").
Die Evolution der Voegel ist heute gut verstanden. Sie sind die heute noch lebenden Dinosaurier, Flugechsen sind ohne Nachfahren ausgestorben. Federn gab es bei vielen Dinosaurierarten, auch einigen der bekannteren. Auch viele nichtflugfaehige Dinosaurier benutzten die zu anderen Zwecken als nur der Waermeisolation, wahrscheinlich so wie auch die meisten Voegel heutzutage auch noch: Territorialabgrenzung, Balzen, etc. Zusammengenommen sieht man gerade bei der Evolution der Voegel, die mittlerweile fast lueckenlos dokumentiert ist, dass es irgendeiner Lenkung von aussen nicht bedarf. Alle Schritte machen fuer sich selbst genommen Sinn im Rahmen der bekannten evolutionaeren Mechanismen.
Bei Darwinzitaten muss man uebrigens generell vorsichtig sein. Viele von diesen sind von irgendwelchen religoesen Eiferern erfunden worden. Darwin selbst war kein religioeser Mensch; er hat sich nur aus Ruecksichtnahme auf seine Frau, die glaeubig war, eher zurueckhaltend geaeussert (man siehe z.B. die Darwin-Biographie von D. Quammen, die auch viele Versuche auflistet, wie Religioese ihn posthum zu vereinnahmen suchten).
Und bitte nicht diese alte, dem Denken des fruehen zwanzigsten Jahrhundert verhaftete Denkweise von "Evolution innerhalb der lebenden Art" hier anbringen. "Arten" sind definiert als Fortpflanzungsgemeinschften, also aufgrund von Verhalten. Ansonsten ist das eine menschliche Kategorie ohne tiefere Bedeutung, die es uns lediglich ermoeglicht, ein gedankliches Konzept zu verdeutlichen. Es gibt also keinerlei Unterschied in der Evolution "innerhalb" einer Art oder von einer Art zur naechsten, da es hier nur darum geht, zu entscheiden, ab wann der Mensch denkt, es sei sinnvoll, eine Unterscheidung zu treffen. Da ausnahmslos alle Arten aus anderen hervorgehen und offensichtlich alle lebenden Organismen auf der Erde eine direkte Verwandtschaft aufweisen, sind irgendwelche Eingriffe von ausserhalb eine unnoetige Extra-Annahme, derer es nicht bedarf. Im Prinzip weisen auch die offensichtlichen Beschraenkungen, denen der Evolutionsprozess unterliegt (z.B. das Unvermoegen, Fehlkonstruktionen in ueberlebenswichtigen Bereichen zu ersetzen), darauf hin, dass hier kein denkendes Wesen "designt".
Im Prinzp haben wir hier den "goettlichen Eingriff" auf die Ebene der Eigenschaften der chemischen Elemente selbst (also Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff, etc.) zurueckgedraengt, und wer weiss, ob das nicht noch weiter zurueckweichen wird, wenn wir deren Zustandekommen noch besser im Detail begreifen.

