05-05-2021, 16:14
(04-05-2021, 21:59)Ulan schrieb: Du sollst Deine erkenntnistheoretische Methode beschreiben. Das einfache Zitieren von Texten beantwortet die Frage danach nicht. Also Deine Vorgehensweise. Beispiel:
1. Ich habe einzelne Texte vieler Religionen (Upanischaden, Bibeltexte, Koran) gelesen.
2. In allen Texten habe ich einzelne Verse gefunden, die mein panheistisches Weltbild stuetzen, und habe diese Verse herausgesucht.
3. Zur Verstaerkung der Uebereinstimmung suche ich mir die spezifischen Uebersetzungen heraus, die die Worte benutzen, die das entsprechend herausstreichen.
4. Ich definiere die heiligen Texte als von Gott als Autor geschrieben. Sie sind deshalb unangreifbar durch logische Argumente.
5. Ich verwerfe das Gros der heiligen Texte, weil diese Einfluesterungen des Teufels sind.
6. Ich ignoriere, dass Punkt 5 dem Punkt 4 widerspricht, indem ich das Wort der Bibel, dass falsche Propheten kommen wuerde, auch auf die heiligen Texte selbst anwende (dieses Wort definiere ich als mit Gottes Autoritaet gesprochen).
7. Meine Entscheidungsgrundlage, auf der ich die religioesen Texte in die Kategorien "unangreifbare goettliche Verkuendigungen" (Punkt 4) und "Einfluesterungen des Teufels" (Punkt 5) einteile, ist der Grad, mit dem sie mit meiner Lieblingsthese aus Punkt 2 uebereinstimmen.
8. Meine persoenliche Vorliebe sticht also die in Punkt 4 postulierte Autoritaet Gottes.
9. Da wir eh alle "eins" sind, ist nicht nur Jesus Gott, sondern ich bin es auch, und darf also die Entscheidung in Punkt 6 mit voller Autoritaet treffen
respekt!
du hast sehr gut präzisiert, wozu der betreffende nicht willens oder in der lage ist
das ist gelebter dienst am nächsten
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)