@eddyman Hmm, dem ersten Absatz kann ich wohl weitgehend zustimmen. Dass neue Situationen neue Ansaetze erfordern, ist dabei sicherlich richtig, egal was man nun von Reichs Thesen haelt.
Die Sache mit dem "Anhaften" ist schon schwieriger. Die weitgehend besitzlose Existenz ist bei uns schon klimatisch schwierig; es muessen im Prinzip auch alle mitmachen, damit das nicht von denen, denen doch noch eine Menge "anhaftet", ausgenutzt wird. Ansonsten sieht die Realitaet gewaltloser Auseinandersetzungen halt oft genug so aus, dass diejenigen, die ein Beduerfnis aeussern, meist auch diejenigen in der schwaecheren Position sind und dann von denjenigen, die helfen koennten, mit "Sonntagsreden" abgespeist werden. Dass Leute wie Gandhi ueberhaupt etwas erreichen konnten, lag an der besonderen Konstellation der Zeit, die fuer die Bedeutung von Menschlichkeit in einem kurzen Fenster empfaenglich war; und nicht zuletzt auch daran, dass das Vereinigte Koenigreich so quasi mittellos war. Das Ende der Gewalt war das ja auch dort offensichtlich nicht, und das nicht nur damals. Indien entwickelt sich derzeit ja auch rasant in einen sehr intoleranten, hypernationalistischen Staat.
Dann geht's auch um das Verblassen von Erinnerung, und ich meine nicht die an die Geschichte. Es geht oft um kleine Dinge. Meine Eltern hatten mich als Kind immer gewarnt, nicht in den Bombentrichtern zu spielen, weil man nie wusste, ob da nicht noch ein nicht explodiertes Geschoss am Grund lag. Es gab Bauluecken mit Kriegsschutt und Ruinen. Auch in solchen Fragen bleibt so etwas oft mehr haften als die Geschichtsstunde (mein Geschichtslehrer war eh ein Nazi-Fan).
Die Sache mit dem "Anhaften" ist schon schwieriger. Die weitgehend besitzlose Existenz ist bei uns schon klimatisch schwierig; es muessen im Prinzip auch alle mitmachen, damit das nicht von denen, denen doch noch eine Menge "anhaftet", ausgenutzt wird. Ansonsten sieht die Realitaet gewaltloser Auseinandersetzungen halt oft genug so aus, dass diejenigen, die ein Beduerfnis aeussern, meist auch diejenigen in der schwaecheren Position sind und dann von denjenigen, die helfen koennten, mit "Sonntagsreden" abgespeist werden. Dass Leute wie Gandhi ueberhaupt etwas erreichen konnten, lag an der besonderen Konstellation der Zeit, die fuer die Bedeutung von Menschlichkeit in einem kurzen Fenster empfaenglich war; und nicht zuletzt auch daran, dass das Vereinigte Koenigreich so quasi mittellos war. Das Ende der Gewalt war das ja auch dort offensichtlich nicht, und das nicht nur damals. Indien entwickelt sich derzeit ja auch rasant in einen sehr intoleranten, hypernationalistischen Staat.
Dann geht's auch um das Verblassen von Erinnerung, und ich meine nicht die an die Geschichte. Es geht oft um kleine Dinge. Meine Eltern hatten mich als Kind immer gewarnt, nicht in den Bombentrichtern zu spielen, weil man nie wusste, ob da nicht noch ein nicht explodiertes Geschoss am Grund lag. Es gab Bauluecken mit Kriegsschutt und Ruinen. Auch in solchen Fragen bleibt so etwas oft mehr haften als die Geschichtsstunde (mein Geschichtslehrer war eh ein Nazi-Fan).